Guxmühlen – Wie geht es weiter mit der Guxmühler Mühle, der verfallenen Industrieruine beim Nümbrechter Ort Guxmühlen? Im Juni sollte der Planungs- und Umweltausschuss den inzwischen aus Sicherheitsgründen eingezäunten Komplex aus der Liste der Denkmäler löschen, wollte aber vorher gerne wissen, was dort für die Zukunft vorgesehen ist. Also lud er Investor Markus Schauf ein, um seine Pläne vorzustellen.
Diese Woche tagte der Ausschuss erneut. Der in der Gemeinde lebende Investor kam der Einladung auch nach. Pläne stellte er indes nicht vor. Stattdessen nutzte er seine Redezeit, um sich über eine aus seiner Sicht mangelhafte Unterstützung der Gemeinde Nümbrecht bei seinem Vorhaben, Deutschlands erstes CO2 -freies Krematorium zu errichten, zu beklagen.
Widersprüchliche Aussagen
Fragen seien nicht vernünftig beantwortet worden und stundenlange Zoom-Meetings hätten keine Ergebnisse gebracht. Der Bürgermeister hätte nach einem ersten Gespräch gar nicht mehr auf E-Mails geantwortet.
Aus Sicht der Verwaltung klang der Vorgang allerdings ganz anders. Von Anfang an sei die Gemeinde bereit gewesen, die Pläne zu unterstützen, sagten Bürgermeister Hilko Redenius und Bauamtschef Manfred Schneider unisono. Von Anfang an habe die Verwaltung aber auch darauf hingewiesen, dass es sich um ein Grundstück im Außenbereich handelt, für das viele besondere Vorschriften gelten, die jegliches Vorhaben dort zu einem „hochkomplexen Verfahren“ machen. „Wir haben versucht, Sie zu beraten und zu begleiten“, sagte Redenius.
Kein Verständnis für Schaufs scharfe Attacke
Manfred Schneider zeigte sich sehr verärgert über den Vorwurf, seitens der Gemeindeverwaltung sei nichts gekommen. „Was Sie behaupten, stimmt einfach nicht. Entweder haben Sie uns nicht zugehört oder Sie wollten nicht verstehen, was wir Ihnen gesagt haben.“ Für alle Schritte brauche es nun mal ein Grundkonzept. „Aber viel mehr als eine Din-A4-Skizze haben wir von Ihnen nie bekommen.“
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Auch Ausschussmitglied Rainer Galunder von der WGHL hatte kein Verständnis für Schaufs scharfe Attacke: „Wir haben heute eine Vorstellung von der Naivität eines Investors bekommen. Wenn ich keine Ahnung habe, hole ich mir ein paar Fachleute.“
Unterm Strich brachte die Debatte in der Sache keinerlei Fortschritt. Investor und Gemeinde einigten sich aber schließlich darauf, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und noch einmal „bei null“ zu beginnen.