Engagement für Radio Berg seit 1989Dr. Horst Bongardt feiert seinen 80. Geburtstag
Müllenbach – Erst vor kurzem hat Dr. Horst Bongardt sein Jubiläum bei Radio Berg gefeiert – heute nun feiert er seinen 80. Geburtstag. Das große Fest muss wegen der Pandemie ausfallen. „Die ursprünglich geplante Feier wird verschoben“, sagt der Jubilar. Gefeiert werden soll stattdessen in kleinem Rahmen mit Ehefrau Evelyn und einem seiner beiden Söhne.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 ist der Müllenbacher der Vorsitzende der Veranstaltergemeinschaft von Radio Berg und damit der langjährigste Mitarbeiter des Senders. Selbst am Mikrofon stand Bongardt nie, zieht lieber im Hintergrund die Fäden. Im Jahr 1995 ebnete er den Weg für den Lokalsender und war dabei, als der zum ersten Mal auf Sendung ging. „Viele Politiker waren eingeladen, darunter der damalige NRW-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement“, erinnert er sich.
Ehrenamtlicher Vorsitzender seit 32 Jahren
Den Grundstein für den ersten Privatfunk in NRW und somit auch für den Lokalsender im Bergischen Land sei das in den 1980-er Jahren entstandene Landesrundfunkgesetz gewesen, blickt Bongardt, der zu dieser Zeit als Dozent an der Bergischen Universität in Wuppertal Sozialwissenschaften unterrichtete, zurück. Als SPD-Kreistagsmitglied mit Medieninteresse schaltete sich der 80-Jährige ein und gründete den Verein „Lokalradio Oberberg“.
Mit Verabschiedung des Landesrundfunkgesetzes 1989 gründete sich schließlich die „Veranstaltergemeinschaft für Lokalfunk im Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreis“, dessen ehrenamtlicher Vorsitzender Bongardt bis heute ist – seit 32 Jahren. „Das Radio trägt dazu bei, dass Menschen schnell informiert werden. Im Lokalen sind natürlich die Informationen relevant, die uns direkt betreffen. Aber auch Informationen, die über die eigene Lebensblase hinausgehen, sind wichtig“, sagt er.
Hörverhalten durch Corona verändert
Mit Spannung verfolgt Bongardt die Veränderung des Hörfunks durch neue digitale Medien. Auch die Hörgewohnheiten der Radionutzer, die immer häufiger auf Streaming-Plattformen unterwegs sind, hätten sich verändert, weiß Bongardt. Auch sein eigenes Hörverhalten habe sich – insbesondere durch die Pandemie – verändert. „Vor Corona habe ich häufig beim Autofahren Radio gehört. Mittlerweile komme ich kaum noch raus und höre meistens beim Frühstück und mittags Radio“, erzählt er.
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Den Schritt in die digitale Welt hat auch der Jubilar längst gemacht. „Wenn ich Nachrichten hören möchte, sage ich: Alexa, spiel’ die Nachrichten von Radio Berg“, verrät er. Bongardt fesseln vor allem die Wortbeiträge. Ganz im Gegensatz zu seinen Enkeln. „Die hören kaum noch Radio“, bedauert der Müllenbacher.
Der lokale Hörfunk und Bongardt sind unzertrennlich. Seit drei Jahren ist der 80-Jährige auch Vorsitzender des Verbands Lokaler Rundfunk in NRW, wurde kürzlich für drei weitere Jahre gewählt. Ein Grund, warum er darüber nachdenkt, seinen Vorsitz der Veranstaltergesellschaft bald an die nächste Generation abzugeben. „Beides ist auf Dauer einfach zu viel.“ Niemals aufgeben wird Bongardt aber seine Leidenschaft zum Radio.