Italienische Liebe in EngelskirchenEhepaar Murfuni seit 50 Jahren verheiratet
Engelskirchen-Miebach – Der erste Versuch, Domenico einfach wieder wegzuschicken, scheiterte. Zum Glück – sonst würden Rosi und Domenico Murfuni heute nicht ihre Goldhochzeit feiern. Allerdings war der junge Mann im Jahr 1965 durchaus ein wenig dreist: Domenico und ein Freund hatten Rosi, ihre Zwillingsschwester Elfi und eine Cousine der beiden bei einem Spaziergang in Wallefeld entdeckt und einfach angesprochen: „Dürfen wir uns anschließen?“
Im Grunde sei ihr das nicht geheuer gewesen. „Ich sagte ,Nein’, aber Domenico war hartnäckig“, erinnert sich die 71-Jährige lächelnd. Der junge Italiener aus dem kalabrischen Vazzano überzeugte durch seine nette Art und ließ sich in den Monaten danach wiederum von der jungen Frau aus Engelskirchen überzeugen, dauerhaft in Deutschland zu bleiben – statt wie geplant nur ein Jahr.
Am 9. Juni 1972 heirateten die beiden im Ründerother Standesamt und erhielten am Nachmittag in der evangelischen Kirche ihren Segen. Mitte der 1970er Jahre fand die Familie ein Häuschen in Miebach, das sie kaufte, renovierte und umbaute. Die Familie wuchs: Patrizia, Letizia und Franko machten das Glück ihrer Eltern perfekt. Franco lebt heute in Loope, die Töchter, im jeweils eigenen Reich, im Haus der Eltern. Fünf Enkel gibt es mittlerweile und eine Urenkelin. „Ich hatte eine Stelle als Dreher und meine Frau hat sich, neben ihrer Arbeit, immer um die Familie gekümmert. Als unsere Kinder groß waren, passte sie auf die Enkel auf“, erzählt Domenico Murfuni.
Die Jubilare
Was verbindet die beiden? „Wir haben uns sehr selten gezankt, weil wir immer viel miteinander geredet haben“, sagt Rosi Murfuni und fügt hinzu, dass sich jeder darauf verlassen könne, dass Domenico bei Problemen eine Lösung findet. Und Domenico lächelt als er sagt, Rosi sei das hübscheste Mädchen gewesen, das er in Engelskirchen entdecken konnte. (kpo)
Da die Familie inzwischen ja Übung darin hatte, ein Haus wieder gut in Schuss zu bringen, kaufte Domenico in seiner Heimat drei kleine Häuschen und baute sie so um, dass die Familie ausgedehnte Ferien in Kalabrien machen konnte. „Wir waren fast jedes Jahr in Italien. Inzwischen kann ich mich dort auch sehr gut verständigen“, berichtet Rosi Murfuni.
Ein bisschen Heimat holte Domenico Murfuni sich schon 1970 nach Oberberg, als er eine italienische Fußballmannschaft gründete, über die sogar im Radio berichtet wurde. Zu den Auswärtsspielen nahmen die Fußballer ihre Partnerinnen mit. Rosi Murfuni, selbst in ihrer Jugend im Damenfußball aktiv, erinnert sich gerne an diese Jahre: „Das waren wunderbare Ausflüge für uns alle.“
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Unterwegs war die Familie auch immer mal wieder dank Domenico Murfunis Leidenschaft für motorisierte Zweiräder. Mit der Vespa von 1964 unternahm er mit den Töchtern oder seiner Frau Ausflüge. „Die Garage, in der ich an den Fahrzeugen schraube, ist mein zweites Wohnzimmer“, verrät der 75-Jährige schmunzelnd. Heute wird jedoch keine Gelegenheit sein, seinem Hobby zu frönen, denn das Paar feiert mit der Familie 50 gemeinsame Jahre.