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EngelskirchenJörg Deselaers überreicht Geschichtsverein zum Abschied eine Sammlung

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Seine Sammlung kaiserlicher Siegel übergab Jörg Deselaers (r.) zum Abschied an Marcus Dräger.

Ehreshoven – Natürlich habe nicht jede oberbergische Kommune das Glück wie Reichshof, dass seine Erstnennungsurkunde mit einem Kaisersiegel versehen war, meint Marcus Dräger. War doch die Reichshofer Erstnennung 1167 auf eine Schenkung von Kaiser Friedrich Barbarossa zurückzuführen. Doch auch bei runden Jahrestagen der Erstnennungen anderer oberbergischer Orte organisiere die Oberbergische Abteilung des Bergischen Geschichtsverein (BGV) gern kleine Ausstellungen, sagt deren Vorsitzender.

Künftig kann der BGV jede Schau mit einem Wachs-Siegel aus der Regierungszeit des jeweiligen Kaisers aufwerten – von Karl dem Großen bis zu Franz dem Zweiten. Jörg Deselaers, langjähriger Kurator des Stifts Ehreshoven, hat seine Sammlung der Repliken von 72 deutschen Kaisersiegeln aus mehr als 1000 Jahren dem Verein geschenkt.

Marcus Dräger nimmt Geschenk entgegen

Die auf Samt-Tableaus gebetteten Stücke in sechs Schubern nahm der Vorsitzender Marcus Dräger jetzt für den BGV entgegen und sagte: „Zum Ende seiner über 32-jährigen Dienstzeit als Kurator von Stift Ehreshoven wäre es eigentlich an der Abteilung Oberberg des BGV gewesen, sich bei Herrn Deselaers für die jahrzehntelange intensive Unterstützung zu bedanken.“ Stattdessen habe dieser den Geschichtsverein mit einem bedeutsamen Abschiedsgeschenk bedacht.

Die Oberbergische Abteilung des BGV ist Deselaers zu Dank verpflichtet. Viele Exkursionen durchs Rheinland wurden durch Besuche auf einer Burg oder einem Schloss bereichert, das bewohnt wird von einem Mitglied der Genossenschaft des Rheinischen Ritterbürtigen Adels, die eng mit der Stiftung des Fräuleinstifts Ehreshoven verwoben ist. Marcus Dräger erinnerte sich schmunzelnd: „Da das Stift auch Mitglied im BGV ist, machte es so manche Exkursion einfacher und öffnete sich so manches Burgtor, wenn man sagen konnte: Ich soll auch von Herrn Deselaers grüßen.“

Die Verbindung nach Oberberg wird bleiben

Dräger nennt eine ganze Reihe von Veranstaltungen, bei denen Deselaers sich für die oberbergische Abteilung eingesetzt hat: Am „Tag der Bergischen Geschichte“, den die Oberberger 2011 für alle 15 Abteilungen des Bergischen Geschichtsvereins ausrichteten, steuerten drei vollbesetzte Busse mit je 50 Teilnehmern Schloss Ehreshoven an. 2006 gewährte er den Geschichtsforschern eine Führung durch das damals neue Archivdepot der „Vereinigten Adelsarchive im Rheinland“.

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Und als 2018 eine große Exkursion nach Weimar auf dem Programm stand, habe Deselaers die ganze Busladung Geschichtsfreunde spontan eingeladen, ihn in seiner künftigen thüringischen Heimat in Georgenthal zu besuchen, wo er Wald bewirtschaftet. Die Verbindung nach Oberberg wird bleiben. (tie)