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Mobilität und VersorgungStadt Engelskirchen will äußere Quartiere wiederbeleben

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Der Ausbau des Fahrradwegenetzes ist in Engelskirchen ein Baustein in den Überlegungen zur Mobilität der Zukunft.

Engelskirchen – Über allerhand gute Nachrichten konnten sich die Engelskirchener 2019 freuen: Der ersehnte Förderbescheid über 1,6 Millionen Euro für die Sanierung des Panoramabades flatterte ins Rathaus. Das große Regionale-Projekt – die Umgestaltung der alten Bücherfabrik Jaeger in ein Gesundheits-, Pflege- und Bürgerzentrum – bekam den ersehnten B-Stempel.

Der nicht weniger ersehnte Vertrag über die Einrichtung des schnellen Internets konnte endlich unterschrieben werden. Die Haushaltssanierung ist auch auf Kurs, kurzum: Vieles, was Politik und Verwaltung in den vergangenen Jahren gesät haben, erreichte 2019 Erntereife.

Engelskirchener Radwegenetz soll ausgebaut werden

In gleicher Manier wurden auch 2019 wieder verschiedene Felder bestellt – etwa die Mobilität der Zukunft: Der Ausbau des Radwegenetzes hat begonnen. Angelaufen sind die Planungen, den Bahnhof Ründeroth zu einer Mobilitätsstation auszubauen, also zu einer Verkehrsdrehscheibe mit etlichen Möglichkeiten der Fortbewegung: Car-Sharing-Angebote, Park & Ride-Plätze, Behinderten-Parkplätze, an die 50 überdachte Fahrrad-Stellplätze, Taxen, Gepäckschließfächer und Ladestation für E-Bikes sind Module, die dort entstehen sollen.

Solche Mobilitätsstationen sollen auch im Ortskern von Engelskirchen und – sozusagen als Gegenstücke – in Außenorten errichtet werden. Und dann wird das Jahr 2019 auch noch als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem eine neue Riesenhöhle in Ründeroth entdeckt wurde – das Windloch im Mühlberg.

Als Stefan Voigt, der Vorsitzende des Arbeitskreises Kluterthöhle, im März als erster Mensch überhaupt die Höhle betrat, war nicht abzusehen, dass diese Jahrhundertentdeckung das Interesse der Menschen bis nach Russland wecken würde. Doch das war der Fall. Jetzt wird in bewährter Manier nicht gekleckert, sondern geklotzt. Voigt und die Gemeinde wollen zusammen und mit Landesförderung ein nagelneues Höhleninformationszentrum bauen. Bis Mitte des Jahres soll der Förderantrag formuliert sein.

Quartiersmanagement soll Stadtteile beleben

Noch in einem relativ frühen Stadium befindet sich das Quartiersmanagement – sozusagen die Entsprechung des Mobilitätskonzeptes auf dem sozialen Sektor. Quartiersmanagement könnte das „nächste große Ding“ – auch über 2020 hinaus – werden. Ziel ist die Wiederbelebung der Außenorte, die zum Beispiel soziale Teilhabe statt Anonymität und Vor-Ort-Versorgung statt Einkaufsverkehr in andere Orte gewährleisten soll – grob gesagt.

Eine Arbeitsgruppe, die Kirchen und die Gemeinde, in erster Linie vertreten von Klimaschutzmanager Dr. Thomas Nonte, verfolgt dazu einen Zeitplan, der zunächst für 2020 gilt und an dessen Ende im Dezember ein Quartiersmanager eingestellt werden soll.

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Mangel herrschte 2019 (wie auch schon in den Jahren zuvor) an Optionen für neue Gewerbeflächen und für Neubaugebiete für Wohnbebauung. Beides stand auch 2019 wieder auf der Tagesordnung, und das wird 2020 nicht anders sein. Das Thema löst in Engelskirchens politischen Gremien regelmäßig Kontroversen aus, meistens zwischen der breiten Mehrheit auf der einen und den Grünen auf der anderen Seite. Gut möglich, dass sich diese Auseinandersetzungen weiter zuspitzen.

Einwohnerzahl in Engelskirchen steigt

Denn gerade erst haben die Grünen beschlossen, Bürgermeister Dr. Gero Karthaus (SPD) im Gegensatz zu den beiden jüngsten Kommunalwahlen im kommenden September nicht mehr als Kandidaten zu unterstützen. Das ist wenig verwunderlich, führt man sich in Erinnerung, dass die Grünen im Sommer 2018 sogar Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Karthaus eingelegt hatten (die allerdings im Sande verlief).

Damals war es konkret um das umstrittene, zusammen mit Lindlar interkommunal zu erschließende Gewerbegebiet Klause V gegangen. Ein Thema, das sicherlich auch in diesem Jahr für weitere Diskussionen sorgen wird.

Stichwort Wohnraum: Engelskirchens Einwohnerzahl steigt. Bürgermeister Karthaus verweist auf die große Nachfrage von Menschen, die sich Wohnraum in Köln und in der näheren Umgebung kaum noch leisten können und ihren Blick vermehrt nach Engelskirchen richten.

Bei Buschhausen soll ein größeres Neubaugebiet entstehen – wiederum gegen den Widerstand der Grünen, die von „Waldvernichtung“ sprechen. Die Gemeinde möchte vom Landesprogramm „Kooperative Baulandentwicklung“ profitieren und tritt deshalb der Initiative „NRW.Urban Kommunale Entwicklung“ bei. So sollen neue Siedlungsflächen „vor allem für den Bau von preisgünstigem und/oder altersgerechtem Wohnraum“ aktiviert werden.