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EngelskirchenChristoph Kuckelkorn las zur 850-Jahr-Feier in Ründeroth

Lesezeit 2 Minuten
Christoph Kuckelkorn hält das Buch„Der Tod ist dein letzter großer Termin“ in Händen.

Christoph Kuckelkorn bei der Lesung in Ründeroth.

Der Kölner Festkomitee-Präsident und hauptberufliche Bestatter Christoph Kuckelkorn las zur 850-Jahr-Feier in Ründeroth

Im Rahmen der Feierwoche zum 850-Jährigen von Ründeroth hatte der Heimat- und Verschönerungsverein zu einer Autorenlesung der Extraklasse geladen. Mit seinem Buch „Der Tod ist dein letzter großer Termin“ gab sich Christoph Kuckelkorn die Ehre.

Der Kölner leitet die Geschicke eines der ältesten Bestattungsunternehmen Deutschlands, ist aber vor allem als Präsident des Festkomitees Kölner Karneval bekannt, ein Ehrenamt. Und so sei es ihm eine Freude – von Ehrenamt zu Ehrenamt – die 850-Jahr-Feier zu unterstützen, begrüßte Kuckelkorn die Zuhörer.

Die saßen dicht gedrängt in der evangelischen Kirche. Bevor die Lesung jedoch begann, baten die Organisatoren um einen Moment des Schweigens für die Opfer des Anschlags in Solingen. Mit Kuckelkorn gab es keine Autorenlesung im klassischen Sinne. Er las einzelnen Kapiteln vor, zwischendurch gab's immer wieder Musik.

Und zwar „die Top ten der Lieder, die auf Beerdigungen gewünscht werden“, so der 59-Jährige. Das sind zum Beispiel „Geboren um zu leben“, „Halleluja“ und „Niemals geht man so ganz“. In seinem Buch „Der Tod ist dein letzter großer Traum“ nimmt der Autor den Leser mit in seine Welt, die von Tod und Leben, Trauer und Fröhlichkeit bestimmt wird.

Top Ten der Beerdigungs-Soundtracks

„Für viele sind das zwei Welten, die nicht zusammen passen. Doch Karneval und Bestattungen haben durchaus etwas gemeinsam: Sie sind beide unvermeidbar, in beiden Fällen kommen viele Menschen zusammen, ob vereint in Trauer oder um zu feiern und bei beidem setzen die Menschen auch mal eine Maske auf“, so Kuckelkorn.

Auch nahm er die Zuhörer mit zu dem Tag, als er seine Frau, von der er zu dem Zeitpunkt bereits in Trennung lebte, durch einen Verkehrsunfall verlor und ließ sie teilhaben an der Achterbahnfahrt seiner Gefühle. „Als Bestatter können wir viel tun, um den Familien beim Abschied zu helfen. Doch wenn der Tod so ganz plötzlich kommt, wenn es noch so viele Dinge gibt, die unausgesprochen sind, ist es schwierig, den Tod zu akzeptieren und zu verstehen, was passiert ist“, so der Vater zweier Kinder.

Und dann hatte er noch eine Anekdote parat: Als auf einer Beerdigung plötzlich „tausendmal berührt“ aus den Lautsprechern schalte, wurde der Pfarrer kreidebleich. Es stellte sich heraus, dass das Lied im Leben des Verstorbenen und des Ehepartners eine wichtige Rolle gespielt hatte. Alle wussten Bescheid, nur der Pfarrer nicht“, erinnerte sich Kuckelkorn. „Musik ist ein Emotionsträger und es gibt eigentlich keine Musik, zu der nicht getrauert werden kann“, schloss der Bestatter und Karnevalist.