Bei Grabmale Sträßer in Engelskirchen sind Teile eines Denkmals für die Toten der Pandemie auf dem Kölner Westfriedhof entstanden.
WestfriedhofZwei Steinmetze aus Oberberg gestalten Kölner Corona-Denkmal

In Neuremscheid entstanden zwei von 13 Teilen eines Denkmals im Betrieb von Thomas Sträßer. Neffe Jasper (r.) gestaltete die Blöcke mit.
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Heute werden zwei behauene Natursteine von Engelskirchen-Neuremscheid auf die Reise nach Köln geschickt. Sie werden Teil eines Denkmals auf dem Westfriedhof, das an die Opfer der Coronapandemie erinnert.
Projekt des Berufskollegs Ulrepforte
Jasper Sträßer (20) und Sky Gietz (19) haben sie bearbeitet, die beiden sind Auszubildende bei Grabmale Sträßer. Jasper ist Neffe des Firmeninhabers Thomas Sträßer und im zweiten Lehrjahr.
Sträßer berichtet, dass die Lehrerin für Steinmetzkunde in der Berufskolleg Ulrepforte im Herbst gefragt habe, ob Interesse an der Gestaltung eines Denkmals bestehe. Die Schüler des zweiten und dritten Ausbildungsjahres seien sofort begeistert gewesen und hätten sich an die Planung begeben, sowie anschließend ein Modell nach zuvor angefertigten Entwürfen gebaut.
Denkmal soll an die Corona-Toten erinnern
In der gewählten Version soll das fertige Monument aus 13 gleich breiten und dicken Steinen aus Rheinischer Basaltlava bestehen, die zwischen rund 250 und etwa 600 Kilogramm schwer sind. Projekt der Berufsschule Jasper Sträßer schildert, dass das Rohmaterial von der Kölner Steinmetzinnung zur Verfügung gestellt worden sei und vor Weihnachten abgeholt werden konnte.
Seitdem arbeiteten Sky und Jasper an der Ausformung. Insgesamt soll das Denkmal die Wellenform abbilden, die sich sowohl in den Inzidenzen als auch in den Sterberaten widerspiegelte. Daher sind die einzelnen Steine zwischen etwa 80 und 260 Zentimetern hoch.
„Ich finde es gut, die praktische Arbeit, die ich vom Betrieb her kenne, auch in der Schule anzuwenden“, so Jasper Sträßer. Auch Firmenchef Thomas Sträßer lobt die Steinmetzinnung: „Mir gefällt diese Zusammenarbeit mit den Auszubildenden.“
Westfriedhof ist einer der fünf Kölner Großfriedhöfe
Deshalb hat er auch die ihm eigentlich zustehende Erstattung der Aufwendungen für das Projekt gespendet: „Es ist eine unschätzbare Erfahrung für Auszubildende, auch noch nach Jahrzehnten beim Blick auf ein Denkmal ihre Anfänge als Steinmetz wiederzufinden.“ Das Gesamtkunstwerk soll im März eingeweiht werden.
Der Westfriedhof ist einer der fünf Kölner Großfriedhöfe. Zu ihnen zählen neben dem Friedhof Melaten an der Aachener Straße der Westfriedhof, Nordfriedhof, Ostfriedhof und Südfriedhof, berichtet die Stadt Köln.