Photovoltaikanlagen zu Dumpingpreisen versprechen derzeit Telefonwerber, doch die Dachdecker-Innung warnt.
SolaranlagenUnseriöse Telefonwerber in Oberberg auf Kundenfang
Drei bis vier Anrufe in der Woche erhält der 72-jährige Engelskirchener. Die Anrufe haben eins gemeinsam: Sie wollen ihm eine Solaranlage fürs Dach verkaufen. „Erst heute Morgen hat eine Dame angerufen“, berichtet der Looper, seinen Namen nennen wir bewusst nicht.
Was die Anrufer nicht wissen: Der Engelskirchener kennt sich mit Photovoltaik-Anlagen aus, berät selbst auf dem Gebiet - unentgeltlich. „Ich würge die Gespräche immer gleich ab, aber es ist schon auffällig, wie viele Anrufe aktuell kommen“, berichtet er.
Anrufer geben sich als „Solar-Experten“ aus
Als Leidtragender der eigentlich verbotenen Werbeanrufe, der sogenannten Kaltakquisen, ist der Engelskirchener nicht allein: „Vermehrt erhalten Hausbesitzer in letzter Zeit Anrufe von angeblichen Solar-Experten“, warnt die Dachdecker- und Zimmerer-Innung Köln.
Das Muster sei oft ähnlich: Firmen versprechen am Telefon günstige Preise, ohne das Dach, die Anfahrt zum Haus oder überhaupt die Ortslage zu kennen. In vergleichbaren Fällen stellte sich heraus, dass die Anrufer gezielt nach vierstelligen Telefonnummern suchen.
Seriöse Angebote ließen sich auf diese Weise auf keinen Fall erstellen. Konkret nennt die Interessensvertretung der Dachdecker-Meisterbetriebe die häufig ungeklärte Haftungsfrage, wenn später Schäden an der Dachisolierung auftreten oder es plötzlich reinregnet und die ausführenden Firmen verschwunden seien, so die Innung in einer Mitteilung.
Die Handwerker-Vertreter raten in jedem Fall, Vergleichsangebote bei örtlichen Betrieben einzuholen. Die Verbraucherzentrale NRW hat einen weiteren Rat in vergleichbaren Fällen: Einfach auflegen.