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Entscheidung in MarienheideDas Rüstzeitheim wird ans Rote Kreuz verkauft

Lesezeit 2 Minuten

Für 1,2 Millionen wechselt die Immobilie ihre Eigentümerin. Noch ist der Kreis Mieter im früheren Rüstzeitheim.

Marienheide – Die Gemeinde Marienheide geht ohne finanziellen Verlust aus dem Verkauf des früheren Rüstzeitheims „Franz Dohrmann Haus“ an den Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Gemeinderat am Dienstagabend dem Verkauf einstimmig zugestimmt. Die beiden UWG-Abgeordneten enthielten sich. Zeitgleich fasste das DRK-Präsidium einen Kauf-Beschluss. Nach Informationen unserer Zeitung soll die Immobilie samt Areal an der Scharder Straße für eine Summe von 1,2 Millionen Euro den Eigentümer wechseln. Das ist mehr als Marienheide dafür ausgegeben hatte.

Rückblick auf die letzten Runden

Zur Erinnerung: Für annähernd 1,15 Millionen hatte die Gemeinde das Rüstzeitheim Anfang 2019 von der Evangelischen Kirche in Deutschland erworben – zunächst mit dem Ziel, ein Bürger- und Kulturzentrum dort einzurichten. Die Bezirksregierung hatte damals in Aussicht gestellt, dass dieses Projekt aus Töpfen finanziell unterstützt werden könnte. Doch nachdem sich eine Förderung als schwierig umsetzbar erwies, wurde nach einem Käufer gesucht.

Wie berichtet, beabsichtigen die oberbergischen Rotkreuzler im früheren Rüstzeitheim ein Dienstleistungszentrum für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen einzurichten. Derzeit betreibt das DRK auf dem Gelände bereits einen Naturkindergarten als Ergänzung der DRK-Einrichtung „Heier Strolche“. Künftig könnten im Haus auch ein Pflegedienst, eine Jugendeinrichtung oder eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke ihren Platz finden. Auch einen Umzug der Geschäftsstelle von Gummersbach-Mühlenseßmar ins Dohrmann-Haus erwägt das Rote Kreuz. Der hauptamtliche Vorstand Martin Skorupski sagt aber, dass es noch nicht endgültig feststehe, wie das Gebäude genutzt werden soll.

Für Corona-Pandemie gemietet

Momentan hat der Oberbergische Kreis das ehemalige Rüstzeitheim angemietet, um für den Fall eines größeren Ausbruchs der Corona-Pandemie gerüstet zu sein – im Ernstfall würde das DRK den Betrieb übernehmen. Der Mietvertrag läuft Ende des Jahres aus. Unabhängig von dieser Nutzung soll der Kaufvertrag nun frühestmöglich unterzeichnet werden.

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Die Fraktion der UWG äußert sich in einer Stellungnahme „enttäuscht“ und kritisiert das Vorgehen des Gemeinderates vor mehr als zwei Jahren: Damals hatte der Rat mit einem neuen Bebauungsplan mehrheitlich verhindert, dass die Freie Christliche Bekenntnisschule das heim kauft.