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Fotografien aus MallorcaArne Machel zeigt in Engelskirchen „zufällige Kunst“

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Über 30 Jahre lang hat Arne Machel als Journalist gearbeitet.

Engelskirchen – Arne Machel ist erkältet, seine Stimme versagt bisweilen beim Gespräch. Der Fotograf und Autor erläutert dem Neugierigen aber gern die tieferen Aussagen seiner zwischen 2018 und 2019 auf der Mittelmeerinsel Mallorca entstandenen Bilder. 38 Fotografien sind bis zum 14. Februar im Engelskirchener Rathausfoyer ausgestellt. Die Ausstellung ist wie ein Streifzug durch eine unbekannte Stadt.

Es sind Nahaufnahmen von Türen, Bootswänden und anderen Gegenständen des Alltags, die Menschen über Generationen hinweg geschaffen haben. Sonne, Salz, Regen und Fäulnis brachen Strukturen auf, ließen Farben verblassen. Zufällige Formen entstehen durch würdevolles Altern oder Ausbesserungsarbeiten.

Machel macht „zufällige Kunst“

Die Strukturtiefe der Fotografien zieht den Betrachter in ihren Bann. Als könne man die Oberfläche der Motive ertasten, berühren einige Ausstellungsbesucher vorsichtig die Bilder. „Arte Casual“ („zufällige Kunst“) ist der spanische Begriff für eine Kunst, bei der Tiefe und Struktur erst durch das Aufgeben einer künstlerischen Intentionen entstehen.

„Treten Sie mal ein zwei Schritte zurück“, lädt Arne Machel ein. Aus dem von den Gezeiten gezeichneten Holz einer Bootswand wird vor dem geistigen Auge eine Landkarte, oder vielmehr, wegen der weißen Schleifspuren auf dem verwitterten Lack, eine Wetterkarte. „Meteorológico“ titelt denn auch die Fotografie. Sogleich bemühen sich von der Klimawandeldebatte sensibilisierte Augen um Details.

Enge Verbindung zur Insel Mallorca

„Refugiados“ (Flüchtlinge) betitelt Machel ebenso politisch das Foto eines Schiffsrumpfes, das mit einem satten roten Bruch in den Farblacklagen Aufmerksamkeit erzeugt. Wieder muss man einen Schritt zurücktreten, damit sich Schemen einer gewaltigen Explosion und Schattierungen einer Menschenkolonne auf der Flucht zeigen.

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Arne Machel hat mehr als 30 Jahre lang als Redakteur im Märkischen Kreis in Wort und Bild berichtet. Schwerpunkte waren Politik, Wirtschaft und Kultur. Als freier Journalist, Fotograf und Buchautor lebt er heute in Kierspe. Seit zwei Jahrzehnten pflegt Machel eine enge Beziehung zur Insel Mallorca. Seine Bilder zeigen: Eine alte Türe zu fotografieren, ist noch keine Kunst. Kunst wird es erst, wenn Machel ihnen die Schönheit der Vergänglichkeit entlockt.