Fronleichnam auf der BelmickeEndlich kann die Prozession ziehen

Einen langen Zug bildete die Prozession, die an Fronleichnam morgens auf der Belmicke unterwegs war.
Copyright: Michael Kupper
Belmicke – Gut vier Kilometer sind rund 100 Gläubige nach zweijähriger Zwangspause am Donnerstagvormittag auf der gemeinsamen Fronleichnamsprozession der Pfarrgemeinden St. Anna Belmicke und St. Maria Königin Wiedenest/Pernze unter azurblauem Himmel rund um das Bergneustädter Bergdorf gepilgert.
Schützen und Musikverein als Begleitung
Nach der Frühmesse in St. Anna mit Pfarrvikar Klaus Nickl, Diakon Michael Gruss und Pastoralreferent Simon Miebach unter Mitwirkung der beiden Kirchchöre machten sie sich auf den Weg über den Petersberg, Attenbach und Wörde, begleitet von einer Abordnung des Schützenvereins „Hohe Belmicke“ und dem Drolshagener Musikverein Wegeringhausen.
Monstranz im Mittelpunkt
Der Fronleichnamsfest wird am 11. Tag nach Pfingstsonntag gefeiert. Es steht in enger Verbindung zum Gründonnerstag und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus beim letzten Abendmahl. So stand auch in Belmicke die Hostie in einer Monstranz im Mittelpunkt des Zuges und wurde unter einem Baldachin geschützt über die Dörfer getragen.

Der Mittelpunkt der Prozession: Michael Gruss zeigt die Monstranz.
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Gleich hinter dem Kreisverkehr in Richtung Petersberg hatten Gemeindemitglieder einen Altar aufgebaut und mit Blumen und einem kunstvoll gestalteten Teppich davor geschmückt. „Ich habe das mehr als 30 Jahre lang gemacht“, sagte Maria-Rita Kaufmann. „Wir schmücken den Altar jedes Jahr anders. Heute haben wir schon um 5 Uhr morgens angefangen.“
Ein Bodenbild vor dem Altar in Attenbach
In Attenbach hat sich die 53-jährige Hiltrud Wagner-Rädler gemeinsam mit zehn Frauen und drei Männern um den Schmuck gekümmert – nicht nur mit einem Bodenbild vor dem Altar, sondern auch mit Blumen verzierten, farbigen Sägemehlstreifen auf der Straßenmitte entlang des Prozessionsweges. Sie ist jetzt fast 50 Jahre dabei: „Schon mit vier Jahren habe ich mit meiner Mutter Blumen für das Fest gepflückt. Und seit meiner Kommunion helfe ich beim Schmücken.“

Die Prozession beim Einzug nach Attenbach.
Copyright: Michael Kupper
Im Alten Kühlhaus gelagert
Nach einem Vorbereitungstreffen werde in den Wochen vor dem Fest das Sägemehl gefärbt und das Bodenbild entworfen, in diesem Jahr von Paulina Weuste. Zwei Tage vor Fronleichnam werde es gestaltet, dann im „Alten Kühlhaus“ gelagert und morgens um 6 Uhr vor den Altar getragen: „Das klappt alles Hand in Hand. Jeder von uns weiß, was zu tun ist.“
Schüsse der Böllerkameraden gehören dazu
Für die Prozessionsteilnehmer nicht sichtbar, aber lautstark vernehmbar begleiteten auch die „Böllerkameraden Belmicke“ die Prozession. Beim Einzug vor jeden Altar und beim Auszug feuerten Michael Gehrmann, Alexander Grütz, Stefan Heße und Thomas Lüsebrink in gebührendem Abstand aus ihren Böllerbüchsen. Heße erläutert, dass zwei Kaliber – 18 und 40 Millimeter – zum Einsatz kommen und mit Schwarzpulver geladen werden, das mit einem Korken verdämmt wird.
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Zurück in der Kirche fand die Prozession ihren Abschluss mit einem gemeinsam gesungenen „Großer Gott wir loben dich“. Thomas Kaufmann, einer der älteren Messdiener, freute sich über den Einsatz der insgesamt 15 Ministranten: „Das muss belohnt werden – wir machen jetzt einen gemütlichen Ausklang bei einem gemeinsamen Grillen.“