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Generalprobe erfolgreichImpfzentrum in Gummersbach eröffnet am Montag

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Am Eingang des Impfzentrums in der ersten Etage des Bergischen Hofes wird zunächst Fieber gemessen.

Gummersbach – Jetzt geht’s los: Am Montag nimmt das Impfzentrum für den Oberbergischen Kreis seinen Betrieb auf. Bis zu 180 Männer und Frauen, die älter als 80 Jahre alt sind, sollen dort in den ersten drei Wochen pro Tag geimpft werden.

Doch schon am Freitag bildete sich eine lange Schlange vor dem Eingang – die Kreisverwaltung hatte eine Menge Statisten zur Generalprobe geladen. „Rund 60 Testimpflinge machen hier mehrere Durchgänge“, erklärt Thomas Wette, der als Leiter vom Dienst zufrieden beobachtet, dass alles seinen geplanten Gang geht. Der Kreis wollte prüfen, ob die Abläufe aufeinander abgestimmt sind. Wir durften den Testlauf begleiten und schon mal den Weg gehen, den ab Montag auch die Besucher des Impfzentrums gehen werden.

Vor der Impfung findet noch ein Gespräch mit dem Arzt statt und es können Fragen gestellt werden.

Fazit: Man hat jederzeit das Gefühl, umsorgt zu sein, es stehen viele Ansprechpartner – gut erkennbar an ihren blauen Westen – für Fragen zur Verfügung. Sie rekrutieren sich aus Mitarbeitern der Kreisverwaltung, dem Deutschen Roten Kreuz und der Bundeswehr.

Taktung der Impungen fast minutengenau

Alles beginnt am Eingang mit dem Messen der Temperatur per Infrarotthermometer an der Stirn. Für ehemalige Karstadt-Kunden könnte es dann schon gleich ein Wiedersehen mit zwei vertrauten Gesichtern geben: Mit Martina Bilstein und Manuela Löwe überprüfen zwei Damen mit jahrzehntelanger Karstadt-Geschichte die Impfberechtigungen. Weiter geht es in den eigentlichen Anmelde- und Registrierungsbereich, erklärt Felix Ammann, stellvertretender Leiter des Impfzentrums.

Die Schalter sind doppelt besetzt: Ein Mitarbeiter der Kassenärztlichen Vereinigung ist für die Registrierung in medizinischer Hinsicht zuständig, inklusive Überprüfung der Anamnese-Bögen, und ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung erhebt die Daten der Besucher. Wer seinen Bogen vergessen hat, wird aber nicht nach Hause geschickt – er kann vor Ort einen neuen ausfüllen, so Ammann. „Wir wollen alle, die eine Termin haben, auch impfen“, sagt er.

Nach dem Impfen sollen die Impflinge noch 30 Minuten Ruhephase einplanen, um auf etwaige Unverträglichkeiten reagieren zu können.

Die Taktung der Impfungen ist fast minutengenau: „Alle Personen haben einen festen Termin auf ihrer Einladung. Im Moment ist es so, dass alle fünf Minuten drei Personen eingeladen sind“, erklärt Felix Ammann. Macht 36 pro Stunde. Entsprechend sind in der ersten Phase auch nur drei der insgesamt zwölf eingerichteten Impfkabinen in Betrieb.

Erst Wartemärkchen, dann Impfstraße

Damit Impflinge, die zu früh dran sind, nicht draußen warten müssen, gibt es im Impfzentrum einen Wartebereich, erklärt Felix Ammann und zeigt einen weitläufigen Raum mit einem Schalter, an dem Wartemärkchen ausgegeben werden und in dem es einige Sitzgelegenheiten gibt – wie im Straßenverkehrsamt. An der Wand hängt eine große Digitaltafel, auf der die Aufrufnummern jener Besucher erscheinen, die dann über den gut markierten Weg in den eigentlichen Impfbereich – Fachjargon: „Impfstraße“ – gehen.

Dr. Johannes Schlechtigen ist der ärztliche Leiter des Zentrums.

Ammann betont, dass auch Impflinge, die vielleicht im Stau standen und zu spät erscheinen, nicht abgewiesen werden. Nicht sichtbar ist im Impfzentrum der Bereich der Apotheker, in dem diese den Impfstoff aufbereiten.

Zwei Impfstoffe

Zunächst wird im Impfzentrum in Gummersbach der Impfstoff von Biontech verimpft. „Ab Mitte der Woche erwarten wir dann die erste Lieferung des Astra-Zeneca-Impfstoffs, der nur an Unter-65-Jährige verimpft werden darf“, sagt der stellvertretende Leiter des Impfzentrums, Felix Ammann. „Wir beginnen dann parallel auch mit der Impfung der Berufsgruppen, die auch in der ersten Priorität sind.“ Das sind Angehörige des Rettungsdienstes und mobiler Pflegedienste. Rund 40 von ihnen kommen pro Tag im Zeitraum zwischen 19 und 20 Uhr.

Für den Fall, dass am Ende eines Tages fertig zubereitete Biontech-Impfdosen übrigbleiben, etwa weil erwartete Impflinge nicht erschienen, können diese Dosen auch an die Rettungs- und Pflegedienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter verimpft werden. „Das muss dann bei der zweiten Impfung bedacht werden“, erklärt der ärztliche Leiter, Dr. Johannes Schlechtingen aus Waldbröl.

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Schlechtingen berichtet von sehr guten Erfahrungen, die man im Oberbergischen Kreis bisher mit dem Biontech-Impfstoff gemacht habe. „Die Verträglichkeit ist hervorragend. Die mobilen Teams haben ja schon mehrere Tausend Impfungen in Seniorenheimen gemacht, und die Nebenwirkungen bei Älteren sind gleich Null.“ Jüngere hätten bei der ersten Impfung ihren Arm gespürt und nach der zweiten mitunter Fieberreaktionen gezeigt, „aber das ist nicht mehr als bei der Grippeimpfung.“