Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Wohnraum in GummersbachStadt rechnet mit mehr Zuzug

Lesezeit 3 Minuten

Das Ackermanngelände ist eines der Wohngebiete in direkter Nähe zur Innenstadt, die in Gummersbach neu entstanden sind.

Gummersbach – Laut einer Studie, die die Stadt Gummersbach im Jahr 2017 in Auftrag gegeben hat, werden in der Kreisstadt bis zum Jahr 2030 bis zu 1125 neue Wohnungen benötigt. Ein guter Teil davon ist schon jetzt realisiert oder in Angriff genommen worden, wie Gummersbachs Technischer Beigeordneter Jürgen Hefner im Stadtrat berichtete.

In der Zeit von 2016 bis 2020 waren 459 Wohnungen in der Planung oder bereits im Bau. Hinzu kommen 125 Wohnungen bzw. Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern. Insgesamt geht es also um 584 Wohnungen bzw. Wohneinheiten. „Das kann sich sehen lassen. Die Zielvorgabe bis zum Jahr 2030 haben wir bereits jetzt zur Hälfte erreicht“, sagte der Baudezernent. Er erläuterte, dass es Ziel sein müsse, eine Balance auf dem Wohnungsmarkt zu finden. „Wird zu wenig neu gebaut, führt das im schlimmsten Fall zu Wohnungsnot. Baut man zu viel, droht Leerstand“, so der Technische Beigeordnete.

Stadt hat Handlungskonzept in Auftrag gegeben

Um einen Leitfaden an die Hand zu bekommen, sei 2017 ein Handlungskonzept für das Wohnen in der Gummersbacher Innenstadt in Auftrag gegeben worden. Die Expertise beinhaltet zwei Szenarien. Das eine, das so genante Basisszenario, basiert auf den bekannten Zahlen der vergangenen Jahre zur Bevölkerungsentwicklung. Dazu gehören auch die Ergebnisse des Zensus 2011.

Im Gummersbacher Rathaus ist man allerdings der Auffassung, dass mehr Menschen in die Kreisstadt ziehen werden, als im Basisszenario angenommen. Also wurde zusätzlich ein Zielszenario entwickelt, das von veränderten Wanderungen der Bevölkerung ausgeht. Und daran orientiert man sich auch.

Vieles werde davon abhängen, wie sich die Metropolen am Rhein entwickeln und wie dort der Wohnraum immer knapper werde. Fest stehe schon jetzt, dass die Zahl der Single-Haushalte deutlich zunehmen werde. Ein Grund sei, dass junge Menschen später Familien gründen würden, erläuterte der Baudezernent.

Niedrige Zahlen im geförderten Wohnungsbau

Von den Wohnungen, die in der Umsetzung oder in der Planung sind, entfallen allein auf die Gemeinnützige Wohnungsbau (GWG) 60 Wohnungen. Die 17 am Bernberger Südring fallen in den sozialen Wohnungsbau. Mit rund 600 Wohnungen im Bestand ist die GWG der größte Vermieter in der Kreisstadt. Bei weiteren 118 Wohnungen zeichnet die Entwicklungsgesellschaft Gummersbach (EGG) für Grundstückserschließung und Verkauf verantwortlich. Das Gros davon entfällt auf das Neubaugebiet in Windhagen und auf das Ackermanngelände. Weitere rund 270 Wohnungen werden von privaten Investoren an verschiedenen Standorten geschaffen.

Das könnte Sie auch interessieren:

So gut der allgemeine Wohnungsbau sich darstellt, so gering ist die Zahl der Wohnungen, die in den Bereich des geförderten Wohnungsbaus fallen. Hefner erklärte noch einmal, dass Gummersbach beim sozialen Wohnungsbau in einer der beiden unteren Mietniveau-Stufen eingeordnet sei. Für den dort zulässigen Quadratmeterpreis sein kein privater Investor bereit zu bauen. Denn: Die Baukosten seien identisch mit denen des freien Marktes, gleichzeitig aber müsse man sich 20 Jahre an das Miet-Niveau binden. Nach einem neuen Gesetzesentwurf sollen die beiden unteren Mietniveau-Stufen nun abgeschafft werden. Man könne nur hoffen, dass das den sozialen Wohnungsbau belebe, sagte Hefner. Die städtische Tochter GWG wird derweil auf dem Bernberg 17 neue geförderte Wohnungen bauen. Der Bedarf, den es in Gummersbach schon jetzt gibt, wird man damit aber gewiss nicht decken können, gab Hefner zu.