Kirchturmuhr defektIn Gummersbach-Hülsenbusch ist die Zeit stehen geblieben
Hülsenbusch – Aus dem Bild des Gummersbacher Ortsteils Hülsenbusch ist sie nicht wegzudenken, die evangelische Kirche im Herzen des Ortes mit ihrem Kirchturm. Doch aufmerksamen Beobachtern dürfte aufgefallen sein, dass sich die Zeiger auf dem Ziffernblatt des Hülsenbuscher Kirchturms seit Mitte Juli nicht mehr bewegt haben. „Sprichwörtlich steht seit einigen Monaten die Zeit still in Hülsenbusch“, sagt Bernd Baßfeld, Baukirchmeister der Kirchengemeinde Hülsenbusch-Kotthausen.
Grund dafür ist, dass die Uhr, die die Zeiger antreibt, zwar auch nach 72 Jahren Betriebsdauer noch einwandfrei lief, aber das eingebaute Schlagwerk für die Uhrenglocke immer häufiger falsche Zeiten anschlug. Nach intensiver Suche fand sich in Eslohe ein kundiger Uhrmacher, der sich noch mit den alten mechanischen Uhrwerken auskennt. Markus Burmeister untersuchte die Uhr auf dem Turm und konnte den Fehler spontan nicht finden. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurden einige Nachbarn beauftragt, die Zahl der Stundenschläge zu notieren.
Nachbarschaft notierte exakt die Glockenschläge
So zählte Gudrun Rensing eines Abends um 20 Uhr sage und schreibe 76 Schläge. Markus Burmeister entschied, die Uhr abzubauen und mit in seine Werkstatt zu nehmen. Dort hat er sie komplett zerlegt, gereinigt, einige Ersatzteile gefertigt, alles wieder zusammengebaut, eingestellt und zum Probebetrieb in sein Wohnzimmer gestellt.
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Nachdem die Uhr ihre Zuverlässigkeit bewiesen hat, kommt sie an diesem Sonntag, 22. Oktober, um 10 Uhr wieder zurück auf den Hülsenbuscher Kirchturm. Mit Hilfe einiger Hülsenbuscher Anwohner wird die Uhr durch die engen Treppen und Emporen wieder zurück in ihr Gehäuse im Turm getragen. „Die Hülsenbuscher freuen sich, wenn sie bald wieder wissen, was die Zeit geschlagen hat. Die Stundenschläge sollen uns Menschen daran erinnern, dass unsere Zeit in Gottes Hand liegt“, freut sich Baßfeld mit den Bewohnern.