Streit um Finanzierung„Kein neues Theater um jeden Preis“
Gummersbach – Beschluss vertagt: Weil CDU- und SPD-Fraktion noch Beratungsbedarf haben, gab es am Donnerstagabend im Gummersbacher Kulturausschuss noch keine Entscheidung darüber, wie mit dem Konzept für ein Theater des Bergischen Rheinlands in der Kreisstadt umgegangen werden soll.
Laut Beschlussvorlage der Verwaltung soll das Konzept dem Lenkungsausschuss der Regionale 2025 vorgelegt werden. Und zwar mit dem Ziel, im Qualifizierungsprozess der Regionale den nächsten Schritt zu machen und den B-Stempel zu erlangen. Dennoch nutzten die Fraktionen die Sitzung, um ihre Positionen deutlich zu machen.
Konzept sei aussagekräftig und ambitioniert
„Wir haben ein gutes Gefühl. Das könnte klappen. Daran kann man weiter arbeiten“, sagte CDU-Fraktionschef Jörg Jansen, der allerdings auch eine Sollbuchstelle für die CDU in den weiteren Prozess einbaute. So wird es mit den Gummersbacher Christdemokraten „kein neues Theater um jeden Preis geben“, wie der Fraktionschef betonte. „Doch diese Fragen stellt sich später.“
Auch Sven Lichtmann (SPD) fand nur lobende Worte für das Konzept. Es sei gut, aussagekräftig und ambitioniert. Doch es sei unstrittig, dass Gummersbach die genannten Summen nicht tragen könne. Und er habe nicht den Eindruck, als würde man in der Region Hurra rufen, wenn es um eine Beteiligung an den Kosten für ein neues Theater in Gummersbach gehe.
Auch beim Oberbergischen Kreis verspüre er keine Lust dafür, sagte Lichtmann. Das ließ Bürgermeister Frank Helmenstein nicht unkommentiert. Keiner müsse glauben, sagte der Bürgermeister, dass er so ein Konzept vorstelle, wenn er dieses nicht vorher mit Landrat Jochen Hagt und der CDU-Fraktion im Kreistag abgestimmt habe. „Zwei Millionen pro Jahr sind gut investiertes Geld, wenn wir es uns unter bestimmten Bedingungen leisten können und wollen“, sagte Helmenstein.
Zuschussbedarf von zwei Millionen Euro
Wie berichtet fallen laut Konzept allein für das Personal 1,15 Millionen pro Jahr an. Kosten für das Programm in Höhe von 1,2 Millionen stehen Einnahmen von 890 000 Euro gegenüber, sodass zu den Personalkosten ein Minus von 320 000 Euro noch hinzukommt. Insgeheim wird mit einem Zuschussbedarf von zwei Millionen und mehr gerechnet. Ursula Anton (FDP) und Reinhard Birker (Piraten) fanden wie schon Jansen, dass das Konzept weiter vorangetrieben werden müsse.