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Kniebeugen im HomeofficeTrainer des VfL Gummersbach gibt Fitnesstipps

Lesezeit 5 Minuten
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Die Übungen, die Athletiktrainer Philipp Schmitz vorschlägt, stärken den Rumpf und sind ein guter Ausgleich zu Homeoffice.

  1. Philipp Schmitz ist Personal Coach bei Agosport in Köln und betreut unter anderem als Athletiktrainer die Handballer des VfL Gummersbach.
  2. Er sprach über die Folgen, die die Pause durch das Coronavirus auf seinen Beruf und den Umgang mit den Sportlern hat.
  3. Zudem gibt er Tipps wie man sich während der Corona-Krise im Homeoffice fit hält.

Die Coronakrise stellt das gesamte gesellschaftliche Leben auf den Kopf. Wie gehen Sie als Personal Trainer aktuell mit der Lage um?

Es ist sicherlich eine besondere Situation. Wir haben uns hier in Köln so ein bisschen in unserem Studio eingebunkert. Derzeit drehen wir sehr viele Workout-Videos, um die Kunden und unsere Athleten mit Trainingsinhalten zu versorgen. Insgesamt ist die Kamera viel im Einsatz und wir verbringen mehr Zeit vor Computer und Handy und sprechen mit den Leuten.

Ist die Coronakrise eine besondere Herausforderung für Ihren Beruf?

Das auf jeden Fall. Man sieht ja, wie sich der Arbeitsalltag verändert. Es macht natürlich viel mehr Spaß gemeinsam zu trainieren, das ist ganz klar! Aber die größte Herausforderung ist nun, den Kontakt trotzdem so gut wie möglich beizubehalten. Die Fitness muss vor allem bei den Athleten immer vorhanden sein.

Wie genau halten Sie den Kontakt zu Ihren Kunden und Sportlern aufrecht?

Wir hatten das Glück, dass wir bereits vor dem Ausbruch des Virus eine eigene App herausgebracht haben. Dort gibt es eine Chat- und eine Videofunktion, mit der wir vor allem zu den jüngeren Leuten Kontakt halten und uns über das Training austauschen. Mit den Älteren telefonieren wir öfter.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation und die getroffenen Verhaltensregeln und Maßnahmen?

Die Situation ist für alle sehr schwierig. Wir sind einem enormen Lebenswandel ausgesetzt. Ich glaube aber, dass die Leute mittlerweile immer besser reagieren. Sie fangen an, damit umzugehen. In diesen Zeiten steht die Solidarität an erster Stelle. Nur gemeinsam können wir Lösungen finden und die Herausforderung meistern.

Welche Auswirkungen hat die Kontaktsperre auf das Training mit Spielern wie den Handballern des VfL Gummersbach?

Die Spieler sind jetzt mehr denn je gefragt, sich selber zu motivieren, weil es kein vom Verein angesetztes und vorgeschriebenes Training mehr gibt. Da niemand genau weiß, ob und wann es mit der Saison weitergeht, ist jeder selber dafür verantwortlich, für eine gute körperliche Verfassung zu sorgen. Wir geben ihnen zwar Trainingspläne an die Hand, die sie auf freiwilliger Basis als Orientierung nutzen können, aber die direkte Kontrolle ist so natürlich leider nicht so gut möglich, weil eben nicht zusammen trainiert werden kann.

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Die Übungen, die Athletiktrainer Philipp Schmitz vorschlägt, stärken den Rumpf und sind ein guter Ausgleich zu Homeoffice.

Wie sehen die Trainingspläne aus und welche Ratschläge und Anweisungen geben Sie den Sportlern?

Der Unterschied liegt darin, dass wir uns aktuell in einer Art Saisonvorbereitung befinden. Das Training gleicht also dem vor dem eigentlichen Saisonstart im Sommer. Neben mehreren kleineren Laufeinheiten wollen wir versuchen, viel Varianz in die Pläne zu bekommen. Ich gebe den Spielern gerne die Frage mit auf dem Weg: „Wärst du fit genug, wenn in zwei Wochen die Saison starten würde“? Die Spieler und Athleten müssen den Vorbereitungsgedanken verinnerlichen, alleine schon um der Verletzungsgefahr vorzubeugen.

Welche Auswirkungen wird die Krise Ihrer Meinung nach auf den Handball und andere Sportarten haben?

Das ist schwer einzuschätzen. Ich bin kein Experte und kann daher keine Prognose wagen. Es wird aber auf jeden Fall Auswirkungen auf die nächste Saison haben. Sollte die Saison abgebrochen werden, kann das aber auch einen positiven Effekt haben, da sich die Spieler deutlich länger und intensiver auf die neue Spielzeit vorbereiten können, als normalerweise. Gerade im Handball ist die Sommerpause zum Beispiel im Vergleich zum Eishockey nicht sehr lange. Wir sollten also auch optimistisch an die Sache heran gehen.

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Die Übungen, die Athletiktrainer Philipp Schmitz vorschlägt, stärken den Rumpf und sind ein guter Ausgleich zu Homeoffice.

Was empfehlen Sie den Leuten zuhause? Wie sollen Sie sich fit halten?

Mit dem eigenem Körper arbeiten! Die meisten besitzen keinerlei Geräte oder andere Trainingsutensilien. Diejenigen, die Homeoffice machen, sitzen nun zuhause an Küchen- und Wohnzimmerstühlen, anstatt auf den bequemen Bürostühlen. Sie sollten daher vor allem den Rumpf stabilisieren, um Rückenschmerzen zu vermeiden. Wichtig ist ein Ausgleich vom Rumsitzen. Das gilt übrigens auch für uns Trainer, da wir wie gesagt mehr Zeit vor dem PC verbringen als gewöhnlich.

Die Fitnessstudios sind geschlossen. Was kann der normale Bürger alternativ für seinen Körper tun?

Gerade jetzt ist es umso wichtiger, den Rhythmus beizubehalten. Wenn ich beispielsweise zu einer bestimmten Zeit ins Studio gefahren wäre, dann mache ich zum selben Zeitpunkt Übungen zuhause. Gut geeignet sind Grundlage-Übungen wie Unterarmstützen, Liegestützen, Kniebeugen usw. Das Wetter ist zudem sehr schön. Das sollte man genießen und zum Laufen oder Walking nutzen.

Bieten Sie den Leuten unabhängig vom Kontaktverbot etwas an?

Ja, das tun wir. Ich hatte bereits erwähnt, dass wir viele Workout-Videos drehen. Jeden Abend gibt es um 18.30 Uhr über unser Projekt FitKöln, bei Instagram und Facebook Livetrainings im Stream, in denen auch bekannte Sportler mitwirken. Wir versuchen so der Gemeinschaft etwas zurückzugeben.

Ein wichtiges Thema ist in diesen Tagen auch die Ernährung. Wo liegen aktuell die Gefahren und welche Tipps können Sie geben?

Wenn man viel Zeit zuhause verbringt, ist der Gang zum Kühlschrank natürlich verlockend. Aus Langweile essen ist keine Seltenheit. Einige meiner Athleten wenden einen Trick an und haben sich ein Schild in den Kühlschrank gehangen auf dem steht: „Du bist nicht hungrig!“

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Aber ich glaube auch, dass wir diese Zeit als große Chance ansehen können, die Ernährung umzustellen. Im Berufsleben hat man in der Mittagspause nicht viel Zeit und isst oftmals ungesundes und schnelles Essen. Abends fehlt dann ebenfalls die Lust nach dem Arbeitstag. Jetzt ist die Zeit da, selber frisch und gesund zu kochen.