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Kurz an die LuftViele Oberberger betrachten die steigende Corona-Inzidenz mit Sorge

Lesezeit 2 Minuten

Zwischen Sorge und Zuversicht: Maria und Udo Gottschalk beobachten die Krise aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Gummersbach – Es ist leer an diesem Sonntagvormittag in der Gummersbacher Fußgängerzone. Fast schon gespenstisch wirkt die Kreisstadt. Einzig an einer geöffneten Bäckerei holt sich der ein oder andere ein Brötchen, um danach schnell wieder nach Hause zu huschen. An anderer Stelle wird der Hund Gassi geführt. Erst gegen Mittag kommen dann doch einige wenige in die Innenstadt, drehen ihre Runde und halten auf Abstand einen Plausch mit Bekannten.

„Ich musste einfach mal an die frische Luft“, sagt Ralf Wagner aus Engelskirchen. Und damit ist er nicht allein. Auch Willi und Edith Klaas aus Gummersbach mussten raus. „Man hängt nur noch zu Hause rum. Irgendwann fällt einem die Decke auf den Kopf“, erzählt die Seniorin und ist ein wenig bedrückt, wie leer es auf den Straßen ist. Die hohe Sieben-Tage-Inzidenzzahl im Oberbergischen bereitet dem Ehepaar Sorge.

„Es hilft ja nichts"

„Wenn die Zahlen wieder zurückgehen sollen, muss der Lockdown noch härter werden“, ahnt Willi Klaas. „Es hilft ja nichts, wir müssen da irgendwie durch, auch wenn wir zwei, drei Wochen nirgendwo mehr hinkönnen und zu Hause bleiben müssen.“ Mit einer 15-Kilometer-Regel wäre auch der Besuch beim Sohn in Meinerzhagen nicht mehr möglich. Wie schwer die Pandemie Familien mit Kindern treffe, die auf engem Raum zu Hause hocken, sehen sie bei ihren Kindern und Enkeln. „Wir haben uns selbst zurückerinnert, wie das wohl bei uns gewesen wäre. Auch wir haben drei Kinder.“

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Die Frage, die alle umtreibt, ist die Frage nach dem Grund für die hohen Zahlen. „Obwohl wir doch hier im ländlichen Gebiet leben und viel Platz haben“, überlegt Helga Rau, die mit ihrem Mann spazieren geht. „Das ist das, was mir am meisten Sorgen macht, dass ich es mir einfach nicht erklären kann“, gibt auch Maria Gottschalk, die mit ihrem Mann Udo eine Joggingrunde eingelegt hat, zu.

Im Gegensatz zu seiner Frau macht er sich keine allzu großen Sorgen. „Die Zahl der Geimpften steigt ja auch. Und ich halte mich an alle Regeln, gebe Acht auch mich und meine Mitmenschen. Mehr kann man nicht tun.“