Kommentar zu den Corona-MaßnahmenOberberg entscheidet richtig – nämlich vor Ort
Oberberg – Es ist ja nicht so, als wäre der Oberbergische Kreis alleine mit der Frage, was man jetzt tun kann. Am Freitag waren es nur Höxter und Gelsenkirchen, die mit Oberberg über der Grenze von 200 lagen und ebenso vor der Frage standen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.
Gelsenkirchen entschied sich wie Oberberg, zunächst zu beraten, Höxter beschloss zu handeln. Anders als in Oberberg war die 15-Kilometer-Regel dort bisher kein Thema.
Die Frage aller: Was tun?
Stand Sonntag liegen auch Bielefeld, Gütersloh, Herne und Recklinghausen über der 200er Grenze. Andere werden folgen. Sie alle stehen vor der Frage: Was tun, um die Zahl der Neuinfektionen zu drücken? Vor allem, wenn man sich angesichts der schon geltenden Regeln kaum erklären kann, wo die alle noch herkommen.
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Es ist sehr gut nachvollziehbar, dass das Land möchte, dass Entscheidungen vor Ort getroffen werden: Da kennen die Verantwortlichen die konkrete Lage. Es ist auch verständlich, dass man dort lieber klare Vorgaben hätte. Man will ja nicht allein zum Sündenbock gemacht werden, zum Beispiel für noch schärfere Eingriffe in die Bewegungsfreiheit. Keinen Sinn macht es aber, wenn es dadurch zur Hängepartie kommt.
Wenn in Oberberg die Zahlen, wie der Kreis sagt, durch viele Tests schon näher an der Wahrheit sind als in anderen Kreisen und Städten, sollte man das nutzen – für klare Entscheidungen in einer unklaren Situation. Und die müssen vor Ort getroffen werden. Wie das geht, hat am Freitag der Kreis Höxter gezeigt – und Oberberg am Sonntag.