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Streik100 Beschäftigte pfeifen in Gummersbach auf ihre Dienstherren

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Mit Pfeifen und Fahnen zogen die Streikenden gestern vor das Gebäude von Straßen NRW an der Gummersbacher Albertstraße.

Mit Pfeifen und Fahnen zogen die Streikenden gestern vor das Gebäude von Straßen NRW an der Gummersbacher Albertstraße.

Die Gewerkschaft Verdi rief am Donnerstag den öffentlichen Dienst in Gummersbach zum Streik auf.

Mit Trillerpfeifenkonzerten, einem Umzug durch die Kreisstadt und der Abschlusskundgebung auf dem Lindenplatz haben rund 100 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Donnerstag den Forderungen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im aktuellen Tarifstreit mit Bund und Kommunen Nachdruck verliehen. Verdi hatte gestern dazu aufgerufen, im Klinikum Oberberg, bei der Kreisverwaltung, im Gummersbacher Rathaus, bei Straßen NRW und beim Aggerverband die Arbeit niederzulegen.

Die Gewerkschaft möchte acht Prozent mehr Gehalt durchsetzen, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat, und kämpft zusätzlich für ein Zeitkonto-Modell, gerade für Staatsdiener mit belastenden Arbeitszeiten. Zur Kritik an den Forderungen angesichts ächzender Kommunalhaushalte sagte Gewerkschaftssekretär Stephan Dreesbach gestern, die Politik sei endlich aufgefordert, für auskömmliche Etats zu sorgen. Der öffentliche Dienst leide unter immer neuen Aufgaben, die die Politik an immer weniger Beschäftigte delegiere. Zugleich erwarte der Bürger, dass staatliche Dienste reibungslos funktionierten. Dreesbach: „Ein gutes Beispiel ist der ÖPNV. Alle sollen auf den Bus umsteigen, aber niemand will Fahrer einstellen und ordentlich bezahlen.“

Eine originelle Aktion gab es auf dem Lindenplatz, dort rollte Verdi seinen Mitgliedern symbolisch den roten Teppich aus. Sechs Männer und Frauen stiefelten darüber auf eine kleine Bühne und berichteten dort über ihren Job-Alltag. Am 17. Februar beginnt in Potsdam die zweite Runde der Verhandlung zwischen den Tarifparteien.