Für ihren Adventskalender haben Frauen aus Hunstig 24 eigene Dinge angefertigt.
Adventskalender24 Überraschungen im Gummersbacher Stadtteil Hunstig
Ein Lesezeichen in Herzform aus dunkelrotem Filz, ein Gläschen voll würzigem Feigensenf, ein Büchlein über das Gespräch zwischen Zündholz und Kerze, aufgeschrieben in feinster Kalligraphie: Bei diesem von Frauen aus dem Gummersbacher Stadtteil Hunstig organisierten Adventskalender gibt es an jedem Tag eine wunderbare Überraschung. Und die ist vor allem eins: immer selbstgemacht. Denn für die insgesamt 576 Päckchen haben 24 Frauen aus Hunstig und Umgebung jeweils für einen bestimmten Tag ein kleines Präsent 24-mal angefertigt und liebevoll als hübsch verziertes Geschenk verpackt.
Ende November hatten sich die Frauen dann im Dorfgemeinschaftshaus in Hunstig getroffen und die Päckchen untereinander verteilt. „Und nun erfreue ich mich jeden Tag an einem sehr kreativen und individuell hergestellten Geschenk“, sagt Carola Lenk. Die Hunstigerin gibt unter anderem Kalligraphie-Kurse an der Volkshochschule und ist zuständig für die Eintragungen ins Goldene Buch der Stadt Gummersbach. Für jeden Tag des Kalenders hatte sie 24-mal die Geschichte von Kerze und Zündholz aufgeschrieben. „Weil ich das gerne mache, war das auch keine Arbeit, sondern das reinste Vergnügen.“ Geplant und organisiert hatten die adventliche Geschenkaktion die Hunstigerinnen Claudia Klein und Sabine Weisser bereits ab dem Frühjahr.
Bei einem Nachrichtendienst wurde eigens eine Gruppe eingerichtet
Das Management zur Suche nach Mitmachern und Verteilen der Personen auf jeweils einen der 24 Tage lief über eine eigens eingerichtete Gruppe bei einem Nachrichtendienst. „Und hier trafen dann im Sommer schon die ersten Bilder von gesammelten Stoffen, von Gläschen und Nähmaschinen im Einsatz ein – natürlich immer so, dass man das Präsent nicht erkennen kann“, berichtet Claudia Klein. Mit dieser Aktion seien viele Kontakte neu geknüpft oder vertieft worden, sagt Claudia Klein. Die Gemeinschaft im Ort habe das noch einmal enger zusammengeschweißt. „Das ist wie eine Art sozialer Kit, der uns in der Weihnachtszeit verbindet“, beschreibt es Christine Althöfer. Die Dieringhauserin ist für den Kalender ihrem Lieblingshobby des Papierfaltens 24-mal nachgegangen.
Den Sommer hat Antje Ebel ihren Mitwirkenden am Nikolaustag geschenkt: Verziert mit einem winzigen und gestrickten Zipfelmützchen hatte sie für den 6. Dezember selbstgenähte und mit französischem Lavendel gefüllte Stoffbeutel verpackt. Da sie sich zurzeit aufgrund einer schweren Erkrankung einer anstrengenden Therapie unterziehen müsse, habe der Kalender für sie noch einmal eine ganz besondere Bedeutung: „Er erhellt an jedem Morgen meinen Tag.“ Wenn sie im Krankenhaus ist, dann packt ihr Mann das Geschenk aus und schickt ihr davon ein Foto. Alleine dafür habe sich die Aktion gelohnt, finden die Organisatorinnen. Und alle Beteiligten sind sich einig: „Das wiederholen wir auf jeden Fall im kommenden Jahr.“