AboAbonnieren

KlavierkonzertAlthoff-Schüler spielten im Gummersbacher Ratssaal

Lesezeit 2 Minuten
Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen zusammen am Flügel.

Im Duo spielten Joseph Chang und Stanislava Ovdiichuk.

Sigrid Althoff war beim Heimspiel selbst am Klavier zu hören. Aber auch ihre Schüler, allesamt „Jugend musiziert“-Preisträger, ließen aufhorchen.

Es war ein Abend voller Höhen und Tiefen – voller hoher und tiefer Harmonien, hoch und runter geschraubter Klavierhocker und im Sitzen und im Stehen applaudierender Besucher. Nur eines blieb konstant hoch: die Qualität der musikalischen Darbietungen.

Das Symphonie-Orchester des Oberbergischen Kreises hatte im Rahmen seines Kammermusikprogramms erstmals zu einem „Preisträgerkonzert“ ins Gummersbacher Rathaus eingeladen. Vier preisgekrönte Nachwuchsmusiker traten ans Klavier. Den Auftakt machten Joseph Chang und Stanislava Ovdiichuk, die als Klavierduo dieses Jahr einen ersten Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ gewonnen haben. Sie spielten sowohl vierhändig als auch einzeln.

Gummersbacherin Althoff begleitete ihre Tochter

Auch Mykhailo Aleinikov beeindruckte als Solist. Wie die anderen beiden ist er Schüler der Klavier-Klasse von Sigrid Althoff in Dortmund. Die gebürtige Gummersbacherin hat in ihrer Heimatstadt nach ungezählten Auftritten als Solistin sowie mit dem Symphonieorchester und dem Räuber-Quartettverein eine große Fangemeinde. So freute man sich, dass sie auch selbst Klavier spielte, nämlich gemeinsam mit Tochter Alexandra am Cello.

Im Wechsel interpretierten die Musiker die großen Meister, darunter Bach, Beethoven, Schumann und Haydn, und ernteten begeisterten Applaus. Eine Resonanz, an die sich die vier Nachwuchstalente sicherlich gern gewöhnen werden. Jedenfalls antwortete Mykhailo Aleinikov auf die Frage, wo er sich in Zukunft sieht, lachend: „Hoffentlich auf der Bühne.“ Aleinikov lebt erst seit ungefähr zwei Jahren in Deutschland. Wie Stanislava Ovdiichuk ist er aus der Ukraine geflohen und hofft, hier seinen Traum zu verwirklichen, Pianist zu werden.

Dabei entdeckte er das Instrument relativ spät: Erst mit 14 Jahren tauschte er das Knopfakkordeon gegen das Klavier ein, dem er jetzt am liebsten romantische Töne entlockt. Auch Joseph Chang ist Fan der Romantik und so steht Chopin an diesem Abend hoch im Kurs. Bei der Zugabe, die jeder Musiker individuell ausgesucht hat, trägt er jedoch die Titelmusik von „Fluch der Karibik“ vor – ein neuer Klang nach zwei Stunden klassischer Musik, obwohl ja auch dieses Lied zumindest ein Filmmusikklassiker geworden ist.

Das letzte Stück spielt das Mutter-Tochter-Duo. Alexandra Althoff widmet ihre Zugabe den Menschen, die sie und ihre Musik unterstützen und es ist sicher kein Zufall, dass es sich dabei um das Stück „Gebet“ des Gummersbacher Komponisten, früheren Orchesterleiters und Theaterintendanten Gus Anton handelt, der ebenfalls im Publikum sitzt.