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Wenn die Leiche verschwindetPremiere von „Aus Versehen Mord“ in Bergneustadt

Lesezeit 3 Minuten
Schauspieler auf der Bühne.

Viel zu lachen gab es für die Zuschauer bei der Krimikomöide, In dieser Szene stolpern Polizist und Deketiv fast über die Leiche.

Das Losemund-Theater Bergneustadt spielte zum Auftakt des neuen Stücks vor ausverkauftem Haus.

Einen äußerst amüsanten Abend erlebten die Gäste bei der voll besetzten Premiere der Kriminalkomödie „Aus Versehen Mord“ von Jennifer Hülser am Samstag auf der „Kleinen Bühne“ des Losemund-Theaters in Bergneustadt. Auch wenn sich das Thema zunächst nicht lustig anhört, schafften es die acht Schauspieler unter Leitung von Regisseur Martin Zimmermann durch ihre grandiose Situationskomik andauernd, den Zuschauern ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern oder sie zum Lachen zu verführen.

„Erich, Schatz, veräppele mich nicht und mach die Augen auf“, rief Agathe (Katharina Korth) zu Beginn des Stückes verzweifelt. Ihrem Zimmermädchen Marie (Alina Tober) gegenüber bekannte die Chefin des Hotels „Frau im Glück“, einer Frauen-Wellnessoase, schließlich, dass sie ihrem Hausmeister, in den sie sich verliebt hatte, aus Eifersucht „nur ein paar kleine Krümel“ giftiger Pilze vom Baldenberg ins Essen getan hatte. Dass er daran gleich sterben würde, habe sie nicht beabsichtigt: „Ich wollte ihm nur einen Denkzettel verpassen.“

Auf der Suche nach einer Heiratsschwindlerin

Während die beiden die in einen Teppich eingerollte Leiche aus der Küche in den Keller schaffen wollen, kommt Dorfpolizist Berthold (Julien Buschbacher) auf einen Kaffee vorbei und Privatdetektiv Toni Lupenrein (Vincent Neumann), der auf der Suche nach einer Heiratsschwindlerin ist, stolpert sogar über die Teppichrolle, die nun im Hotelfoyer liegt. Zu allem Überfluss reisen Anneliese und Frieda (Doris Mathies und Ilona Seipold) vom Kegelclub „Filigrane Feen“ verfrüht an, um sich als langjährige Stammgäste an der Hotelbar von ihren Männern zu erholen.

Um das Durcheinander komplett zu machen, fragt auch die mondäne Amalie von Holderhausen (Edith Nahar) nach einem Zimmer. Zwischendurch taucht der totgeglaubte Erich (Wolfgang Mathies) kurz wieder auf und verschwindet dann zunächst unauffindbar. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, Marie verplappert sich andauernd und der Oberkommissar ist begeistert: „Endlich ist hier mal was los im Dorf.“ Am Ende können die Darsteller auf eine glänzende schauspielerische Leistung zurückblicken, die zu Herzen ging und die Lachmuskeln gleichermaßen trainierte.

Anhaltender Applaus für das Ensemble

Nach einem anhaltenden Applaus schilderte Regisseur Martin Schmitz, der von Keanu Buschbacher unterstützt wurde, dass er sehr zufrieden mit seiner Truppe sei. Derweil ist er schon auf der Suche nach einem neuen Stück für das nächste Jahr, das zu dem Ensemble passt. Besonders beeindruckt zeigte er sich von den Leistungen der 84-jährigen Katharina Korth, von Alina Tober nach ihrer elfjährigen Bühnenpause und von Ilona Seipold, die mit diesem Stück ihr Bühnendebüt feierte. Seipold berichtete, dass sie mit Korth zusammen im Chor singe und diese sie gefragt habe, ob sie nicht Lust habe mitzumachen, nachdem einige Darsteller altersbedingt ausgeschieden waren.

Die 70-jährige Gummersbacherin bekannte: „Ich war zwar schon öfters in den Vorstellungen hier und habe mich auch manchmal gefragt, ob das nicht etwas für mich wäre, aber habe mich nie getraut zu fragen.“ Die Arbeit mit den anderen Schauspielern habe dann aber einen Riesenspaß gemacht: „Heute war ich nicht einmal besonders aufgeregt und habe mich super gefühlt – ich bin jetzt ganz euphorisch.“ Weitere Vorstellungen gibt es an den Wochenenden bis zum 1. Dezember, jeweils samstags um 20 Uhr und sonntags um 18 Uhr.