Mit seinem aktuellen Programm hat Mario Barth rund 3500 Gäste in der Gummersbacher Schwalbe-Arena begeistert.
Hackfleisch im Wasser?Comedian Mario Barth machte mit seinem Programm Halt in Gummersbach
„Männer sind Frauen, manchmal aber auch ... vielleicht“ lautet der Titel des Programms, mit dem Mario Barth am Samstag rund 3500 Gäste in der Schwalbe-Arena begeistert hat. In seiner etwa dreistündigen One-Man-Show beleuchtete der Berliner Comedian viele aktuelle Themen, besonders aber die Beziehung zwischen Mann und Frau, wobei er kein gutes Haar an Babsi ließ, der besten Freundin seiner Frau.
In einem lockeren Einstieg schilderte der 50-Jährige humorvoll, wie leicht es sei, in Berlin ein Bordell zu eröffnen – außer man heiße Layla, dann würde der Antrag garantiert abgelehnt, sagte er und spielte dabei auf die zuletzt hitzige Debatte um den gleichnamigen Schlagersong an. Eine perfekte Überleitung zur Diskriminierung von Minderheiten: Nachdem schon das Zigeunerschnitzel umbenannt worden sei und jetzt Paprikaschnitzel oder Schnitzel Balkan-Art heiße, habe Edeka nun auch die Pizza Hawaii aus dem Programm genommen. Empört habe er einen seiner Hawaiianer Freunde angerufen: „Edeka takes Pizza Hawaii from the Regal“. Die Antwort sei ernüchternd gewesen: „Who the fuck is Edeka?“
Unfallreiche Autofahrt
Ein Highlight des Abends war der Bericht über seinen besten Freund, der seine Partnerin auf dem Weg in den Kreißsaal begleitete. Auf unnachahmliche Weise imitierte Barth das Prusten, Schnaufen und Stöhnen der hochschwangeren Frau, die, statt im Fahrstuhl, drei Stockwerke hoch über die Treppe gelotst wurde, um die Wartezeit bis zur Geburt zu verkürzen. Bei der Geburt sei sein Freund dann in Ohnmacht gefallen, sodass Mario Barth die Rolle des Vaters habe übernehmen müssen. Die Hebamme habe ihm das Kind in den Arm gelegt und dessen erster Blick habe ihm gegolten: „Das vergesse ich nie, aber hoffentlich ist das nicht so wie bei den Enten, dass es mir ein Leben lang hinterherläuft.“
Amüsant beschrieb der Comedian auch einen Besuch in einem Café, bei dem er herrlich gestenreich die Verblüffung der Bedienung darstellte, die nicht verstehen konnte, dass er tatsächlich Kuhmilch in seinen Kaffee wollte, anstatt Hafermilch wegen Laktoseintoleranz. In ähnlicher Weise sei er auch über Gluten und Nüsse aufgeklärt worden: „Wir haben eine Deklarationspflicht.“ Barth schilderte, dass er das auch im Getränkeläden bemerkt habe. Eine Flasche Wasser war mit „vegan“ gekennzeichnet: „War da früher etwa Hackfleisch drin?“
Nach der Pause widmete sich der Comedian einer Autofahrt auf dem Beifahrersitz, während seine Frau über Kopfsteinpflaster gebrettert sei und eine Mittelinsel als Sprungschanze benutzt habe. Dabei bewies er, dass er auch die Fahrgeräusche eines defekten Radlagers und geplatzten Reifens nachahmen kann. Auch nachdem sie das Auto „geschrottet“ habe, sei er ruhig geblieben, dann aber die Schuldumkehr: „So etwas passiert immer nur, wenn du im Auto bist.“
Als Zugabe präsentierte er eine Nummer aus dem nächsten Programm über Babsi, die vom Publikum bejubelt wurde. Eine Besucherin fasste zusammen: „Der Abend war richtig lustig.“