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Gala-VorstellungVfL Gummersbach überrennt zahnlose Löwen

Lesezeit 3 Minuten

Dominik Kuzmanović war am Samstagabend in der Gummersbacher Schwalbe-Arena ein bärenstarker Rückhalt für den VfL Gummersbach

Die Handballer des VfL Gummersbacher gewinnen am Samstagabend ihr Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen deutlich mit 36:25 (17:11)

Der VfL Gummersbach bestätigte am Samstagabend in der einmal mehr ausverkauften Schwalbe-Arena seine aktuelle Topform. Vier Tage nach der 44:29-Gala in der European League im ungarischen Tatabanya schoss das Team von Gudjon Valur Sigurdsson das völlig chancenlose Starensemble der Rhein-Neckar Löwen mit 36:25 (17:11) aus der Arena. Fokussiert in Abwehr und Angriff von der ersten bis zur letzten Minuten führten sie die Gäste aus Mannheim streckenweise vor.

Nach dem 17:11 zur Pause zog die Deckung der Gastgeber den Gästen gleich wieder den Zahn und kam vermehrt zu einfachen Toren über die erste und zweite Welle. Vidarsson (2) und Schluroff setzten ihren vorherigen Lauf fort und stellten auf 20:12 (34.). Drei Minuten später waren es schon zehn Tore nach dem 23:13 durch Schluroff. Tilen Kodrin vollendete schließlich mit dem 25:13 (39.) einen 5:0-Lauf und versetzte die Arena endgültig in Ekstase. Der Rest war dann nur noch ein Schaulaufen und die Gäste konnten sich bei Nationalkeeper David Späth bedanken, dass sie nur mir elf Toren unterlagen. Er stand seinem Gegenüber Dominik Kuzmanovic in fast nichts nach.

Zu viele technische Fehler

Das Ergebnis spiegelte sich anschließend auch in den Gefühlslagen der beiden Trainer wider. „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und ab der 15. Minute keine Chance mehr gehabt. Hinzu kamen einfache Ballverluste, die der starke VfL reihenweise zu einfachen Toren genutzt und uns teilweise überrannt hat“, erklärte Sebastian Hinze. Darüber hinaus lobte er die überragende VfL-Deckung, die auch VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson in den Fokus stellte: „Die kann man kaum besser spielen.“ Und auch der Angriff funktionierte nahezu perfekt. Als Julian Köster nach seinen ersten Toren enger gedeckt wurde, schlug die Stunde von Miro Schluroff mit zehn Toren bei elf Versuchen. Sigurdsson: „Für ihn freut es mich besonders.“ Nach einem Traumpass von Kuzmanovic konnte sich dann auch noch der junge Tom Koschek in die Torschützenliste eintragen.

Den Grundstein für den verdienten Erfolg legte der VfL in der ersten Hälfte durch eine überragende Deckungsarbeit in der 5:1-Formation mit Julian Köster und Stepan Zemann in der Mitte und Dominik Kuzmanovic (sechs Paraden) dahinter. Elf Gegentore gegen das Topteam aus Mannheim bedeuteten eine Meisterleistung. Die Gäste konnten sich bei Keeper David Späth (sieben Paraden) bedanken, dass sie bis zum 10:9 durch Gustav Davidsson mithalten konnten. Olle Forsell Schefvert und der blasse Juri Knorr auf Rückraum-Mitte fanden kein Mittel gegen die kompakte VfL-Deckung. Auf der anderen Seite hatten beim VfL, der mit drei Rechtshändern im Rückraum spielte, bis dato alle Treffer durch Einzelleistungen ihrer Rückraumrecken erzielt. Julian Köster, Miro Schluroff, Ole Pregler und Kentin Mahé wechselten sich auf den drei Positionen ab.

In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte sorgte der VfL dann für die Vorentscheidung und es schlug die Stunde von Kreisläufer Ellidi Vidarsson. Beim 4:0-Lauf zum 14:9 traf er dreimal. Der eingewechselte Lukas Blohme führte sich ebenfalls mit einem schönen Treffer ein. Auf der Gegenseite musste Vize-Weltmeister Ivan Martinovic nach 25 Minuten verletzt ausscheiden. Gästetrainer Sebastian Hinze musste bereits nach 24 Minuten seine zweite Auszeit nehmen, aber auch das konnte Gummersbach nicht stoppen. Bester Offensivspieler war Miro Schluroff mit fünf Rückraumtoren ohne Fehlversuch, der die erste Hälfte mit einem Steel zum 17:11 krönte.


Zahlen:

Tore VfL Gummersbach: Schluroff (10), Vidarsson (8), Köster, Blohme (je 4), Kodrin (3/2), Tskhovrebadze, Mahé (je 2), Pregler, Horzen, Koschek (je 1).

Tore Rhein-Neckar Löwen: Móré (6/3), Andersen (5), Davidsson (4), Jacobsen (3), Schefvert (2), Martinovic, Knorr, Groetzki, Michalski, Jaganjac (je 1).