Vorträge, Erfahrungsberichte und Programm im Einkaufszentrum Bergischer Hof gibt es am Montag in Gummersbach.
GemeinschaftsaktionEin ganzer Tag gegen Gewalt an Frauen in Gummersbach
Anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen findet am Montag, 25. November, im Gummersbacher Einkaufszentrum Bergischer Hof (Kaiserstraße 35) ein Aktionstag statt. Das Programm steht von 11 bis 17 Uhr unter dem Titel „Oberberg sagt Nein zu Gewalt“. Das Netzwerk Oberberg gegen Gewalt und die Regional-AG der oberbergischen Gleichstellungsbeauftragten wollen damit ein Zeichen setzen gegen Gewalt und für Solidarität. In diesem Sinne werden an einigen Rathäusern und dem Kreishaus die Flagge „Frei leben ohne Gewalt“ von Terres des Femmes gehisst.
Der Caritasverband installiert ein Mahnmal
Im Einkaufszentrum installiert der Caritasverband ein Mahnmal aus 155 Paar Frauenschuhen. Diese stehen für die 2023 in Deutschland von ihrem (Ex-)Partner getöteten Frauen. Außerdem gibt es Schnupperangebote in Selbstbehauptung und Selbstverteidigung, eine Kinderspielecke mit Betreuung und Glücksrad sowie ein Bühnenprogramm. Im Laufe des Tages sprechen Fachleute aus Oberberg auf der Bühne zum Thema, Gewaltopfer erzählen ihre Geschichte. Das musikalische und tänzerische Begleitprogramm wird von ukrainischen Frauen und Kindern aus Gummersbach gestaltet. Zum Hintergrund teilen die Veranstalter mit: „Gewalt gegen Frauen ist auch in Oberberg traurige Realität.
Die Kreispolizeibehörde hat im letzten Jahr 375 Fälle der häuslichen Gewalt registriert, davon sind 230 Fälle an die Jugendämter gemeldet worden, bei denen die Kinder und Jugendliche unmittelbar oder mittelbar betroffen waren.“ Ein besonders grausames Beispiel stelle der Fall einer Gummersbacherin dar, die Anfang 2024 von ihrem Ex-Partner mit hochprozentiger Schwefelsäure übergossenen wurde. Das Netzwerk fordert mehr Frauenhausplätze, aber auch Anlauf- und Beratungsstellen für potenzielle Täter. „Seit 2018 wird in der Politik über einen Rechtsanspruch auf Schutz vor Gewalt gegen Frauen gesprochen. Ein entsprechendes Gesetz gibt es bislang nicht.“