Frank Helmenstein ist seit mehr als 20 Jahren Bürgermeister in Gummersbach und hört mit Ende seiner Amtszeit am 31. Oktober im Rathaus auf. Mit Andreas Arnold spricht er über die Vorhaben für 2025.
„Gerne Macher für Oberberg geworden“Keine Spur von Langeweile bei Gummersbachs Bürgermeister
Was soll in Gummersbach bis Ende des Jahres erledigt werden?
Auf jeden Fall die Fertigstellung der neuen Bücherei im Einkaufszentrum Bergischer Hof. Dieses Projekt liegt mir ganz besonders am Herzen. Bis März, so der aktuelle Planungsstand, soll die Volkshochschule ihre neuen Räume dort beziehen. Und bis September soll dann auch die Bücherei fertiggestellt sein. Ob der Oberbergische Kreis am Ende wieder mit dabei sein wird, werden wir sehen.
Was steht noch auf der Agenda?
Auf jeden Fall das neue Feuerwehrgerätehaus für die Einheit Homert, die bekanntlich aus den Einheiten Lieberhausen und Piene gebildet wurde. Im Frühjahr werden die Bagger rollen, sodass auch dieses in der Planung überaus anspruchsvolle Projekt in die Umsetzung geht. Und wo wir gerade bei der Feuerwehr sind: Wir wollen endlich eine Kinderfeuerwehr in Gummersbach an den Start bringen. In Zeiten, wo der Nachwuchs nicht Schlange steht, ist es umso wichtiger, dass Kinder und Jugendliche spielerisch an ein Engagement bei der Feuerwehr heranführt werden.
Was hat Gummersbach noch in der Pipeline?
Angeschoben haben wir den Stadtumbau im Ortsteil Strombach. Dort projektieren wir gerade eine neue Sporthalle, nachdem für deren Bau Bundesmittel bewilligt wurden, der Spatenstich ist nach den Sommerferien vorgesehen. Im übrigen soll, wie berichtet, auf dem Areal der ehemaligen Hauptschule ein neues Wohnquartier entstehen. Insgesamt sollen es 58 Wohneinheiten werden. Den Wohnraum dort braucht Gummersbach unbedingt, nachdem im Neubaugebiet in Windhagen der dritte Bauabschnitt so gut wie abgeschlossen ist.
Strombach ist allerdings nicht der einzige Standort, an dem neuer Wohnraum in Gummersbach entwickelt werden soll.
Das stimmt, wobei das Thema schon etwas älter ist. Das ehemals von der Fachhochschule genutzte Gelände auf dem Sandberg würden wir als Stadt Gummersbach sehr gerne nutzen. Vor diesem Hintergrund stehen wir nach wie vor mit dem Land und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb als Eigentümer im Dialog. Und wir versuchen auch in diesem Jahr, doch noch Dynamik reinzubekommen.
Das alles klingt so, als ob Sie auf der Zielgeraden als Bürgermeister keine Langeweile bekommen werden bis zum Ende der Amtszeit?
Langeweile? Ganz im Gegenteil. Das ist alles maximal sportlich und auch gut so. Das, was ich sonst in zwölf Monaten erledigen konnte, muss diesmal in zehn Monaten über die Bühne gehen.
Die Elektrifizierung der RB 25 und ein Takt unter 60 Minuten bis nach Köln war in den letzten Jahren eine Ihrer Herzensangelegenheiten.
Das stimmt wohl. Und wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann gewiss den, dass wir eine schnelle Bahn nach Köln bekommen. Die dann auch noch belastbar pünktlich sein sollte. Ich bin mir sicher, dass die Einwohnerzahlen von Gummersbach explodieren würden, wenn es eine solche an eine S-Bahn angelehnte Verbindung gäbe. Und für gut 150.000 Oberberger würde das bedeuten, dass sie nicht mehr das Auto nutzen müssten, um nach Köln zu gelangen. Für mich ist die aktuelle Situation ein absolut unbefriedigender Zustand.
Alle Jahre wieder stellt sich auch diesmal die Frage nach der Nachnutzung des alten Theatergebäudes. Wie sieht es aus?
Ich kann da nur auf meine Antwort aus dem Vorjahr verweisen: Wir haben aktuell keine Veranlassung, uns damit noch einmal zu befassen.
Bei der Suche nach einem Landratskandidaten haben Sie am Ende die Reißleine gezogen. Was sagen Sie heute zu dem Verfahren?
Ich wäre gerne auch ein Macher für Oberberg geworden, aber es sollte nicht sein. Damit ist alles gesagt.