Im Ferienlager lernten sich Anneliese Pruß-Steinborn und Hans-Gerd Pruß kennen, jetzt wird in Gummersbach-Vollmerhausen Goldhochzeit gefeiert.
Goldhochzeit in GummersbachDie ersten Liebesgrüße reisten verschlüsselt

Goldhochzeit Anneliese Pruß-Steinborn und Hans-Gerd Pruß
Copyright: Beatrix Schmittgen
Es ist 56 Jahre her, dass sich Anneliese Pruß-Steinborn, geborene Steinborn, und Hans-Gerd Pruß während einer dreiwöchigen Jugendfreizeit im österreichischen Saalbach-Hinterglemm kennen und lieben lernten. Am 14. März 1975, sechs Jahre nach ihrem ersten Treffen, läuteten die Hochzeitsglocken. Heute feiert das Paar goldene Hochzeit.
Wir haben uns mithilfe der sogenannten Briefmarkensprache kleine Botschaften geschickt.
Als sie sich 1969 kennenlernten, war sie 16 und Hans-Gerd 21 Jahre alt. Während der Jugendfreizeit kamen sie sich näher und verbrachten auf anschließenden Gruppentreffen viel Zeit miteinander. Doch nach den Sommerferien beschränkte sich der Kontakt zunächst auf Briefe schreiben und heimliche Treffen – denn nicht nur, dass Anneliese offiziell eigentlich einen Freund hatte. Sie musste für ihren Schulabschluss auf ein Internat wechseln. „Wir haben uns mithilfe der sogenannten Briefmarkensprache kleine Botschaften geschickt“, erzählt Anneliese augenzwinkernd. „Je nach Position der Briefmarke bedeutet es zum Beispiel ,Ich liebe Dich'. Das war schon was Besonderes“, sagt sie.
1976 kamen Zwillinge
Nach der Schule machte Anneliese eine Ausbildung zur Erzieherin, fand eine Anstellung in einem Kindergarten und bezog ihre erste eigene Wohnung. Hans-Gerd Pruß hatte mit 14 Jahren nach der Volksschule mit der Lehre zum Elektriker begonnen und hielt rund drei Jahren später den Gesellenbrief in der Hand. Nach einem Jahr Berufstätigkeit folgten 18 Monate Wehrdienst bei der Bundeswehr. Danach arbeitete Hans-Gerd wieder als Elektriker, holte zeitgleich seine Mittlere Reife nach und fand schließlich eine Anstellung beim Finanzamt Gummersbach, wo er von 1971 bis zur Pension in seinem 65. Lebensjahr verschiedene Abteilungen durchlief.
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Goldhochzeit Anneliese Pruß-Steinborn und Hans-Gerd Pruß
Copyright: Beatrix Schmittgen
Schon früh hatte das Paar von Hochzeit und Kindern gesprochen. Nach der Trauung dauerte es nicht lange, bis sich der Wunsch nach dem ersten Kind erfüllte – und das im Doppelpack. 1976 erblickten die Zwillingstöchter Christine und Daniela das Licht der Welt, 1981 folgte Sohn Dominik und 1983 Tochter Anna-Katharina. Mitte der 80er Jahre begann Anneliese wieder zu arbeiten – bei den Sportfreunden Vollmerhausen übernahm sie die Tätigkeit einer Übungsleiterin und an der Grundschule in Dieringhausen bot sie im Auftrag des italienischen Generalkonsulats in Köln den italienischen Schülern Förderunterricht an. „Ich liebe die Arbeit mit Kindern, es macht einfach sehr viel Spaß.“ Auch beim Aufbau des OGS-Angebots der Grundschule war Anneliese beteiligt. „Zunächst lief das noch unter dem Begriff ,Betreuung bis 13 Uhr'. Das kam so gut an, dass wir Möglichkeiten schufen, die Betreuung bis 17 Uhr und später 16 Uhr, anzubieten“, sagt die 71-Jährige. Sie war zunächst als Gruppenleiterin, später als OGS-Leiterin tätig. 2019 ging dann auch Anneliese in den Ruhestand.
Hans-Gerd, der im Schauspielstudio Oberberg auf der Bühne und als Kassierer tätig ist, ist zudem seit 60 Jahren Mitglied im Löschzug Niederseßmar der Freiwilligen Feuerwehr Gummersbach. Das Paar ist auch immer gereist – und hat dabei Theateraufführungen, Musicals, Konzerte oder Museen besucht. Auch die Familie ist mittlerweile gewachsen - zwei Enkelkinder machen das Glück des Ehepaares perfekt. Die Silberhochzeit hat das Paar vor 25 Jahre mit einer fünftägigen Reise in die österreichische Hauptstadt Wien gefeiert. Der 50. Hochzeitstag wird nun mit der Familie und dem engsten Freundeskreis begangen.
Die Jubilare
Für Anneliese ist ihr Mann Hans-Gerd der Fels in der Brandung: „Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn machen sollte. Wir wussten von Anfang an, dass es passt. Eine große und wichtige Rolle spielt dabei aber auch, dass wir die gleichen Interessen teilen wie die Liebe zur Musik und dem Theater.“
Und der Jubilar ergänzt: „Ich wüsste auch nicht, wann wir uns nach unserer Hochzeit mal richtig ernsthaft gestritten hätten. Vor der Hochzeit kam es schon mal vor, dass wir Meinungsverschiedenheiten hatten, aber danach nicht mehr.“