Der bis dahin glücklose Rückraumspieler wirft in den Schlussminuten die entscheidenden Tore zum 32:30-Erfolg des VfL in Bietigheim.
Handball-BundesligaMiro Schluroff wird zum Matchwinner für den VfL Gummersbach
Im Spiel bis dahin glücklos mit fünf Fehlwürfen war es am Ende Rückraumspieler Miro Schluroff, der mit seinem Tor zum 31:29 (60.) 49 Sekunden vor Schluss den Weg zum zweiten Auswärtserfolg des VfL Gummersbach ebnete. Das Anspiel für das Kempa-Tor kam vom an diesem Tage besten Gummersbacher Kentin Mahé. Mit 32:30 (18:14) siegte der VfL bei Aufsteiger SG BBM Bietigheim vor 2424 Zuschauern in der Egetrans-Arena.
Quasi auf dem Zahnfleisch bog der VfL Gummersbach auf die Zielgerade ein
Er habe eigentlich nur gute Erinnerungen an die Arena hatte VfL-Abwehrchef Stepan Zeman vor dem Anpfiff ins Mikrofon gesagt. 2022 war er mit dem VfL an selber Stelle in die Bundesliga aufgestiegen. Dort, wo der VfL drei Jahre zuvor ebenso wie die Gastgeber abgestiegen war. Zeman kann den guten Erinnerungen mit dem hart erkämpften Sieg nun eine weitere hinzufügen.
Quasi auf dem Zahnfleisch waren die Gummersbacher in Bietigheim auf die Zielgerade eingebogen. Es fehlten die Langzeitverletzten Julian Köster, Teitur Einarsson und Tom Kiesler. Am Ende sei man ein bisschen müde gewesen, sagte denn auch VfL-Kapitän Ellidi Vidarsson. Damit sei es auch fast egal, wie das Spiel gelaufen sei, die zwei Punkte seien am wichtigsten. Doch auch er kam nicht umhin, die vielen technischen Fehler anzumerken.
Daniel Rebmann war einer von drei ehemaligen Gummersbachern, die das Spiel prägten
Die Bietigheimer starteten im Tor mit Daniel Rebmann, der im Sommer nach nur einem Jahr in Gummersbach , seinen Platz für Dominik Kuzmanovic hatte räumen müssen. Gegen ehemalige Clubs sei man immer besonders motiviert, sagte Rebmann, der aufgrund von muskulären Problemen in dieser Saison erstmals bei Bietigheim zwischen den Pfosten stand. 14 Paraden, darunter einige freie Würfe, standen bei ihm nach 50 Minuten zu Buche, ehe er vom ebenso starken Fredrik Genz abgelöst wurde. Als dritter ehemaliger Gummersbacher drückte Julius Kühn mit seinen neun Toren dem Spiel der Hausherren seinen Stempel auf.
Doch unterm Strich war es ein verdienter Erfolg für den VfL, der von Mahé angeführt wurde und der nicht nur mit sieben Toren, sondern vor allem mit seinen Anspielen glänzte. Wie eben das zum Kempa-Tor von Miro Schluroff kurz vor Schluss.
Bis kurz vor Schluss konnte Bietigheim nur bis auf zwei Tore verkürzen
Davor lagen 59 kraftraubende und spannende Minuten, in der sich zunächst keine der Mannschaften absetzten konnte, was maßgeblich auch an Rebmann lag. Doch ein treffsicherer Giorgi Tskhovrebadze im Zusammenspiel mit Mahé sorgte dafür, dass die Gummersbacher zur Pause mit 18:14 vorne lagen. Dabei hatte Trainer Gudjon Valur Sigurdsson in der Auszeit beim Stand von 15:13 (25.) angemahnt, dass seine Spieler effektiver im Angriff sein müssten. Bis dahin hatte sich der VfL schon elf Fehlwürfe aus teils perfekter Position geleistet.
Nach der Pause hielt der VfL den Vorsprung und der Wechsel von Betram Obling für den mit neun Paraden keineswegs enttäuschenden Kuzmanovic setzte einen neuen Impuls. Die Torhüter beider Teams waren da, doch die Männer vor ihnen nutzten die Paraden nicht. Es blieb ein umkämpftes Spiel, in dem die Hausherren zwar immer wieder auf zwei Tore verkürzten, näher kamen sie bis kurz vor Schluss nie heran.
Mittwoch steht der Pokal anDer VfL-Trainer nahm eine Auszeit und mahnte seine Handballer, nur sichere Pässe zu spielen. Die folgten der Ansage. Miro Schluroff traf und nutzte den Ball nach dem überhasteten Angriff der Bietigheimer zum 32:29. Während die Bietigheimer weiter auf den ersten Heimsieg warten, feiern die Gummersbach den dritten Sieg im fünften Saisonspiel. Viel Zeit dazu haben sie nicht, denn am Mittwoch, 19.30 Uhr, geht es beim HC Erlangen in der zweiten Runde um den DHB-Pokal weiter.
Tore SG BBM Bietigheim: Vlahovic (2), Kühn (9), Claus (3), Wolf (4/2), de la Pena (1), Wiederstein (2), Perez Arce (2/2), Strosack (3), Pfeifer (2), Fischer (2).
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (6), Kodrin (1), Vujovic (1), Häseler (3), Schluroff (2), Tskhovrebadze (7), Mahé (7/1), Pregler (3), Horzen (2).