AboAbonnieren

Handball-BundesligaVfL findet gegen Stuttgart mit Tempo zurück zum Erfolg

Lesezeit 4 Minuten
Nach einer Parade freut sich Dominik Kuzmanovic mit geballten Fäusten.

Mit 18 Paraden, darunter ein Siebenmeter, war Dominik Kuzmanovic ein Sieggarant beim 36:29 gegen den TVB Stuttgart.

Gummersbach beendet auch dank der Paraden von Dominik Kuzmanovic mit einem 36:29-Sieg gegen den TVB Stuttgart seine Negativserie.

Mit dem Kopf wehrte Julian Köster den letzten Angriff der Stuttgarter ab. Es war sinnbildlich für die zurückliegende Spielzeit, in der der Kapitän immer dann zur Stelle war, wen er gebraucht wurde. Dazu kam ein überragender Torhüter Dominik Kuzmanovic mit 18 Paraden, darunter ein Siebenmeter. Damit siegte der VfL Gummersbach trotz seiner drei Spielerausfälle deutlich mit 36:29 (15:11) gegen den TVB Stuttgart und feierte in der erneut ausverkauften Schwalbe-Arena einen Einstand nach Maß in die Rückrunde der Handball-Bundesliga.

Die Gummersbacher traten ohne Kentin Mahé (krank), Teitur Einarsson (leichte Zerrung) und Milos Vujovic, der sich den Fuß umgeknickt hatte, an. Dazu spielte Giorgi Tskhovrebadze mit einem geschwollenen Fuß. VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson startete im Rückraum mit den drei Rechtshändern Miro Schluroff, Ole Pregler und Julian Köster. Es dauerte bis zur vierten Minute, ehe Miro Schluroff zum 1:0 traf, da standen bei Dominik Kuzmanovic bereits drei Paraden. Der Kroate im Tor des VfL hatte die Euphorie nach dem Gewinn der Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft mit nach Gummersbach gebracht.

Beiden Teams war anzumerken, dass es das erste Pflichtspiel an der Pause war

Es war ein zerfahrenes Spiel, woran die Schiedsrichter ihren Anteil hatten. Den ersten Videobeweis gab es in der 14. Minute. Der vermeintliche Schlag ans Kinn von Ole Pregler wurde als Schauspielerei gewertet und es gab eine Zwei- Minuten-Strafe für den Gummersbacher. Beim 5:5 (15.) glichen die Gäste zum letzten Mal aus, ehe sich der VfL trotz doppelter Unterzahl, nach Zeitstrafen für Stepan Zeman und Ellidi Vidarsson, auf 7:5 (19.) absetzte.

„Wir waren am Anfang nicht effektiv genug und man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass es das erste Pflichtspiel nach der Pause war“, sagte der VfL-Trainer. Doch die 5:1- und die 3:2:1-Abwehr habe gut gearbeitet und man habe wie vorgenommen Kai Häfner und Lenny Rubin gut im Griff gehabt.

Tilen Kodrin zeigte sich als sicherer Siebenmeterwerfer

In der Folge zeigte sich Linksaußen Tilen Kodrin als sicherer Siebenmeter-Werfer, der alle drei Strafwürfe verwandelte. Beim 10:6 (21.) lagen die Hausherren erstmals mit vier Toren vorne und hielten den Vorsprung   bis zur Pause . Der zweite Videobeweis zeigte einen Kopftreffer an Julian Köster, der mit einer Zeitstrafe für Lenny Rubin geahndet wurde.

Als es in die Pause ging, standen bei Dominik Kuzmanovic bereits neun Paraden. Nach dem Wiederanpfiff fanden die Gummersbacher deutlich besser ins Spiel und führten nach einem 7:1-Lauf beim 22:12 (36.) erstmals mit zehn Toren.   Alleine vier Treffer steuerte Julian Köster in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit bei. Julian Köster und Miro Schluroff hätten gute Entscheidungen getroffen, erklärte ihr Trainer.

Der überragende Dominik Kuzmanovic hielt einen Siebenmeter und die Partie war entschieden

Die Partie schien entschieden, doch der Torwartwechsel bei den Gästen von Miljan Vujovic auf Samir Bellahcene und der erneute Einsatz des siebten Feldspielers brachte die Hausherren aus dem Tritt.   Tor um Tor verkürzten die Stuttgarter von 16:25 (41.) auf 21:25 (49.). Max Häfner platzierte immer wieder seine Anspiele an den Kreis.

Und wieder war es Julian Köster, der mit dem Tor zum   26:21 (48.) die alte Sicherheit herstellte. Als Dominik Kuzmanovic beim Stand von 27:22 den Siebenmeter (51.) gegen Patrick Zieker hielt und Giorgi Tskhovrebadze das erste seiner drei Tore warf, war die Partie entschieden. Von den Rängen gab es einmal mehr Szenenapplaus.

Nach dem Abpfiff ließ sich die Mannschaft ausgiebig feiern. Nach den zuletzt fünf Pflichtspielniederlagen   zum Jahresende war es das erhoffte Erfolgserlebnis.

Entsprechend war Gudjon Valur Sigurdsson der zufriedenere Trainer nach dem Abpfiff. Seine Mannschaft habe wieder ins Tempospiel gefunden, etwas was er im Dezember schmerzlich vermisst habe. Ein Lob ging an die Abwehr seiner Mannschaft und an Dominik   Kuzmanovic, der vor allem die Bälle aus dem Rückraum und von Außen überragend gehalten habe. Dagegen haderte Stuttgarts Trainer Jürgen Schweikardt mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Zu viele Dinge, die eigentlich zur Basis gehören sollten, sind bei uns schiefgelaufen.“

Bereits am Dienstag, 18.45 Uhr, geht es für den VfL in der Schwalbe-Arena weiter mit dem ersten Spiel in der Hauptrunde der Europa League. Gegner ist die SG Flensburg-Handewitt, die dann am kommenden Samstag, 19 Uhr, Gastgeber gegen den VfL   ist. Gudjon Valur Sigurdsson hofft, dass dann einer oder zwei seiner Ausfällt wieder zur Mannschaft stoßen.


Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (3), Kodrin (5/3), Köster (8), Blohme (1), Häseler (5), Schluroff (8), Tskhovrebadze (3), Horzen (2), Koschek (1).

TVB Stuttgart: M. Häfner (4), Villalobos (5), Jimenez (1), Schöttle (1), Pribetic (2), Matzken (2), Laube (5), Zieker (2), K. Häfner (5), Rubin (2).