In der erneut ausverkauften Schwalbe-Arena gewinnt Gummersbach gegen Schlusslicht Potsdam mit 31:27 (20:13).
Handball-BundesligaVfL Gummersbach reichen 30 temporeiche Minuten

Giorgi Tskhovrebadze war neben Miro Schluroff mit sechs Treffern der beste Werfer des VfL Gummersbach.
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Viel Tempo in der ersten Halbzeit, viele Fehler nach der Pause. So lässt sich die Partie der Handball-Bundesliga des VfL Gummersbach gegen Tabellenschlusslicht VfL Potsdam beschreiben. Am Ende stand in der mit 4132 Zuschauern erneut ausverkauften Schwalbe-Arena ein 31:27 (20:13)-Erfolg der Hausherren, der deutlich höher hätten ausfallen können.
Nach seiner Entzündung im Knie war Julian Köster, der unter der Woche schon für den nächsten Lehrgang der Nationalmannschaft berufen worden war, wieder dabei. Er gab der Abwehr mehr Stabilität. Und die Gummersbacher starteten mit viel Tempo in die Partie, die in den ersten Minuten sehr ausgeglichen mit Toren auf beiden Seiten ablief. Erst langsam setzten sich die Hausherren ab und führten nach einem 3:0-Lauf mit 10:5 (13.) .
Der VfL Gummersbach spielt seine Ballgewinne schnell nach vorne
Die Gäste, die in Elias Kofler (8) ihren besten Werfer hatten, verkürzten auf 8:11 (17.). VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdson wechselte den bis dahin glücklosen Dominik Kuzmanovic aus und brachte Bertram Obling, der auf zehn Paraden kam. Im Potsdamer Tor kam Mark Ferjan (10 Paraden) für Martin Tomovski und sollte im weiteren Verlauf noch zu einem wichtigen Faktor werden.
Die Gummersbacher standen gut in der Abwehr und spielten ihre Ballgewinne schnell nach vorne. Nach einem 4:0-Lauf führten sie mit 18:11 (27.) und die Partie schien schon zu diesem frühen Zeitpunkt entschieden. In die Pause gingen die Gummersbacher mit einem Sieben-Tore-Vorsprung.
Nach guten ersten zehn Minuten haben wir die ganze Wucht des VfL in der restlichen ersten Halbzeit gespürt und hatten Probleme im Rückzug
„Nach guten ersten zehn Minuten haben wir die ganze Wucht des VfL in der restlichen ersten Halbzeit gespürt und hatten Probleme im Rückzug“, sagte Potsdams Trainer Emir Kurtagic. Daher hatte er seinen Spielern in der Pause viel zu sagen und sie kamen erst spät wieder aufs Spielfeld.
Vor allem aber agierten die jungen Potsdamer nun mutiger und hatten in Ferjan einen sicheren Schlussmann. Zwar schien die Manndeckung von David Akakpo gegen Miro Schluroff kurzfristig Wirkung zu zeigen, doch setzten sich die Hausherren trotzdem weiter ab und führten beim 28:17 (45.) mit elf Toren.
U20-Spieler Patrick Kiesewalter sammelt erste Bundesligaminuten
Mit einem 3:0-Lauf verkürzten die Potsdamer auf 20:28 (47.) und VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson ärgerte sich in der Auszeit über die sich häufenden Fehler. Es blieb dabei, Gummersbach spielte unkonzentriert oder scheiterte am Potsdamer Torhüter. Am Sieg änderte das nichts und Sigurdsson wechselte den 17-jährigen Patrick Kiesewalter ein, der seine ersten Bundesligaminuten sammelte und das im Innenblock mit Stepan Zeman. Er hatte bereits gegen Melsungen auf dem Spielbericht gestanden. Alle Versuche seiner Mitspieler, ihm als Kreisläufer ein erstes Tor zu ermöglichten, scheiterten.
Nach dem Abpfiff zeigte sich VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson „ziemlich zufrieden“ mit dem Auftritt seiner Mannschaft. In der ersten Halbzeit habe sein Team eine Wurfquote von 80 Prozent gehabt und nur einen technischen Fehler, erklärte er. Das änderte sich im Lauf der zweiten Halbzeit, als sich die Zahl der technischen Fehler auf zehn addierte habe. Dazu seien die verworfenen Bälle gekommen.
„Wenn man mit zehn Toren führt, will man am Ende natürlich nicht mit vier Toren dastehen, aber wir sind trotzdem glücklich über die zwei Punkte“, sagte Sigurdsson, der sich zudem freute, dass er Patrick Kiesewalter bringen konnte, der seit Januar mit der Mannschaft trainiert.
Im Interview betonte Emir Kurtagic, dass es für ihn ein besonderes Spiel gewesen sei, nach seinen Jahren in Gummersbach. Es sei ein Gefühl gewesen, fast wie nach Hause zu kommen, erklärte der Ex-Trainer des VfL , der einst mit seiner Mannschaft die Schwalbe-Arena eingeweiht hatte. „Ich habe viele gute Erinnerungen“, sagte er. Schon vor dem Spielbeginn begrüßte er viele Bekannte. Er sagte aber auch, dass es eine besondere Herausforderung für sein Team gewesen sei, hier anzutreten, aber auch eine gute Gelegenheit, an der Aufgabe zu wachsen.
Für den VfL Gummersbach geht es am Freitag, 19 Uhr, weiter mit dem Spiel beim TBV Lemgo.
Tore VfL Gummersbach: Kodrin (2), Vujovic (3), Köster (3), Blohme (1), Häseler (2), Schluroff (6), Tskhovrebadze (6), Pregler (4), Horzen (3), Zeman (1).
Tore VfL Potsdam: Simic (2), Kofler (8), Günther (2), Klein (6), Akakpo (1), Orlov (4), Fuhrmann (4/2).