Der Kapitän des VfL Gummersbach verdreht sich bei der 29:34 (11:17)-Niederlage gegen den SC DHfK Leipzig das Knie.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach verliert gegen Leipzig und zittert um Julian Köster
Nach dem Abpfiff nahm Gudjon Valur Sigurdsson, Trainer des VfL Gummersbach, die zweite Niederlage in Folge auf seine Kappe. Auf das 27:29 gegen den TBV Lemgo folgte die 29:34 (11:17)-Niederlage beim SC DHfK Leipzig. Vor 4132 Zuschauern in der Leipziger Quarterbeck Immobilien Arena seien die Hausherren deutlich wacher gewesen, während sein Team vor allem bei den Würfen ganz schlecht gewesen sei, erklärte der Gummersbacher Trainer.
Dazu kommt die Sorge um Kapitän Julian Köster, dem bei einer Abwehraktion (43.) Leipzigs Kreisläufer Moritz Preuß auf das verdrehte linke Knie gefallen war. Er wurde vom Feld geführt und in die Kabine gebracht. Eine Diagnose stand nach Spielschluss noch aus. „Es wird am Montag eine MRT-Untersuchung geben, alles andere ist Spekulation“, erklärte VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler, dass er hoffe, dass es nicht so schlimm sei.
Gummersbacher kamen mit schnellem Spiel der Leipziger nicht zurecht
Dass die Leipziger ein schnelles Spiel bevorzugen, wussten die Gummersbacher und kamen trotzdem damit nicht zurecht. Gefühlt jeder Wurf der Tempo machenden Gastgeber landete hinter Betram Obling im Tor. Vor allem gegen die Würfe aus dem Rückraum von Luca Witzke (9), Franz Semper (9) und Lukas Binder (8) fanden die Gummersbacher kein Gegenmittel und waren nicht wach genug im Rückzugsverhalten, schienen immer einen Schritt dahinter zu sein.
Im Angriff erlaubten sich die VfL-Handballer zu viele Fehlwürfe, nutzten selbst klarste Chancen nicht und scheiterten am starken Torhüter Kristian Saeveras. Der kam am Ende auf 14 Paraden gegenüber zehn von Dominik Kuzmanovic, der nach gut einer Viertelstunde eingewechselt wurde, und einer von Betram Obling. Die neun Paraden des Leipziger Torhüters in den ersten 30 Minuten sorgten aber dafür, dass die Gummersbacher zur Pause mit sechs Toren zurücklagen.
VfL Gummersbach startete eine Aufholjagd
Nach dem Wiederanpfiff dasselbe Bild, die Hausherren bestimmten die Partie, spielten druckvoller und einzig Milos Vujovic war mit der 100-prozentigen Ausbeute bei den Siebenmetern fehlerfrei. Beim Stand von 19:26 (46.) nahm Sigurdsson die erste Auszeit, die keine Wirkung brachte. Als er knapp drei Minuten später erneut zur grünen Karte griff, lag sein Team 21:28 zurück. Der VfL-Trainer stellte auf 7:6 und Gummersbach startete eine Aufholjagd, die mit dem 28:30 (56.) endete. Nun nahm Leipzig die Auszeit, fand zurück, während die Gummersbacher zwar in der Abwehr kämpften, im Angriff aber erneut fehlerhaft und unkonzentriert agierten.
Er habe es nicht geschafft, seine Mannschaft auf den Punkt zu bringen, analysierte Sigurdsson nach dem Abpfiff ins Dayn-Mikrofon. Seit der Europa-League-Qualifikation sei ein bisschen die Luft raus, sein Team komme nicht auf 100 Prozent.
„Es war kein gutes Spiel, dabei hatten wir uns viel vorgenommen“, erklärte VfL-Geschäftsführer Schindler. Die Mannschaft müsse den Kopf frei bekommen, denn mit den Auswärtspartien beim TVB Stuttgart (Mittwoch) und in Bietigheim (Sonntag) warten schwere Aufgaben in den nächsten sieben Tagen.
Tore SC DHfK Leipzig: Runarsson (3), Witzke (9), Binder (8), Saeveras (1), Klima (2), Marmic (1), Preuß (1), Semper (9).
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (4), Kodrin (1), Vujovic (7/6), Köster (4), Blohme (6), Tskhovrebadze (1), Mahé (3), Pregler (1), Horzen (1), Zeman (1).