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Handball-SchulmeisterschaftMathias Gidsel diente Gummersbacher Mädchen als Motivationshilfe

Lesezeit 4 Minuten
Tim Derksen wirft den Ball vom Siebenmeterpunkt auf Bertram Obling.

Als jüngster Spieler der Mannschaft des St.-Angela-Gymnasiums wurde Tim Derksen für den Siebenmeter ausgewählt. Mit dem ersten Wurf tunnelte er VfL-Torhüter Bertram Obling.

Bei den Landesmeisterschaften spielen die Mädchen des Lindengymnasiums und die Jungen des St.-Angela-Gymnasiums.   

Auch wenn es am Ende nicht ganz für das Handball-Bundesfinale der Schulen in Berlin gereicht hat, hinter den   Mädchen des Lindengymnasiums Gummersbach und den Jungen des St.-Angela-Gymnasiums Wipperfürth liegt ein aufregender Tag. Beide hatten sich im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ für das Landesfinale der Schulen in der Wettkampfklasse IV (Jahrgänge 2012 bis 2015) qualifiziert. Zum zehnten Mal richtete der Ausschuss für den Schulsport Oberbergischer Kreis den Handball-Wettkampf in der Schwalbe-Arena aus.

Für die Jungen des St.-Angela-Gymnasiums begann der Tag schon aufregend. Sie wurden im Mannschaftsbus der Bundesliga-Handballer des VfL Gummersbach in die Schwalbe-Arena kutschiert. „Wir sind alle mit sehr viel Euphorie hierhergekommen und sind einfach froh, es ins Landesfinale geschafft zu haben“, sagt Schüler Oskar Weinberger.   Dass den Jungen bei ihrem Debüt noch knapp ein Sieg verwehrt blieb, beantwortet Torsten Moritz, Trainer der Handball AG am St.-Angela-Gymnasium, mit einer kleinen Kampfansage: „Wir sind auf jeden Fall nicht das letzte Mal dabei.“ Gemeinsam mit Lehrerin Anna Denkewitz betreute er das Team.

Mannschaftsfoto vor dem Bus mit dem Schriftzug "Heimat des Handballs"

Zu den  Schulmeisterschaften der WK IV reisten die Handballer des  St. Angela-Gymnasiums Wipperfürth im Bus der Profis des VfL Gummersbach.

Ein ganz besonderes Erlebnis sind die Landesmeisterschaften für Bennet Ackerschott. Der 12-Jährige saß vor vier Jahren noch mit Problemen am Hüftknochen im Rollstuhl und hat erst vor zwei Jahren mit dem Handballspielen begonnen. Nun ist er stolz darauf, beim Landesfinale mitspielen zu können.

Tim Derksen, dem Jüngsten   im Wipperfürther Team, wurde eine besondere Ehre zuteil. Er durfte sich in der Pause vom Siebenmeterpunkt mit Bertram Obling und Arnel Durmic, den beiden Torhütern des VfL Gummersbach, messen. Aus jedem der insgesamt zehn Mannschaften   war eine Handballerin und ein Handballer benannt worden. Wer das Tor traf, kam eine Runde weiter. Zur Freude seiner Mitspieler tunnelte Tim Derksen den VfL-Torhüter Bertram Obling, musste sich aber in der zweiten Runde geschlagen geben.

Die Sieger und die VfL-Torhüter stehen in einer Reihe vor den Schulmannschaften.

Die Sieger des Siebenmeterwerfens Sophia Lichtinghagen und Assim Guizani mit den VfL-Torhütern Bertram Obling und Anel Durmic (r.).

Erfolgreicher war   dagegen Sophia Lichtinghagen vom Lindengymnasium, die zweimal gegen Bertram Obling traf und damit als bestes Mädchen ausgezeichnet wurde. „Es war schon aufregend“, beschreibt die 12-Jährige das Auge-in-Auge mit dem großgewachsenen Bundesliga-Torhüter. Training hat sie in der D-Jugend des   HC Gelpe/Strombach, wo sie meistens für die Siebenmeter zuständig ist. Bei den Jungen setzte sich Assim Guizani vom Heisenberg-Gymnasium Gladbeck durch, das sich später ungeschlagen das Ticket für Berlin sicherte.

Die Handballerinnen des Lindengymnasiums, die von Lehrer Oliver Sterzik und Trainer Erik Schoppmann betreut wurden, starteten gleich mit zwei Siegen gegen das Arnold-Janssen-Gymnasium Neuenkirchen (10:8) und das Bergstadt-Gymnasium Lüdenscheid (11:8) ins Turnier. „Wir sind glücklich, dass wir hier sind“, erklärte Sterzik den erfolgreichen Auftakt damit, dass sie in der AG ein paar Dinge für Abwehr und Angriff intensiv trainiert hätten. „Die Mädchen haben das zu 100 Prozent umgesetzt und kämpfen, was das Zeug hält.“ Was das Rückzugsverhalten angeht, hat Sterzik seine Spielerinnen mit Mathias Gidsel, dem zur Zeit weltbesten Handballer, motiviert. Er zeigte ihnen als Motivationshilfe ein Video des dänischen Handball-Weltmeisters, der nach einem Tor   für die Füchse Berlin zurück in die Abwehr flitzt.

Die Handballerinnen des Lindengymnasiums stehen die Fäuste gereckt mit ihren Trainern im Halbrund.

Die Handballerinnen des Gummersbacher Lindengymnasiums starteten mit zwei Siegen ins Turnier.

Als die Kräfte nachließen, folgten zwei knappe Niederlagen gegen die späteren Siegerinnen des Besselgymnasiums Minden (9:11) und   die Friedrich-Albert-Lange-Schule Solingen. Das war mit vier Punkten in der Abschlusstabelle Platz drei.

Während in der Halle parallel auf zwei Plätzen gespielt wurde, dampften auf der Empore die Waffeleisen. Die Sportklasse der Gesamtschule Marienheide hatte erneut routiniert das Catering des Turniers übernommen. Der Teig reichte für 300 Waffeln, dazu gab es Kuchen, Bockwürste, belegte Brötchen und Getränke. „Es ist eine tolle Aktion, die die Klassengemeinschaft stärkt und praktische Anwendungen trainiert“, sagte Lehrer Christoph Haselbach, Tutor der Sportklasse und freute sich, dass die Aktion wieder so gut angenommen   wurde.


Grundschulmeisterschaft

Einen gelungenen Re-Start nach der Corona-Pause feierten die vom Handballkreis Oberberg im Vorfeld der Landesmeisterschaften ausgetragenen Meisterschaften der oberbergischen Grundschulen. Oberbergs Handballchef Udo Kolpe zeichnete am Ende die GGS Müllenbach als ungeschlagenen Sieger vor der GGS Oberwiehl sowie die Gummersbacher Grundschulen Körnerstraße und Niederseßmar aus.