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Interkulturelle WocheIn Gummersbach bitten die Konfessionen gemeinsam um den Frieden

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Blick auf eine Bühne mit Musikern

Grenzenlose Kultur: Das Ensemble El Watan (arabisch für „Heimat“) aus Wuppertal trug in Gummersbach Lieder der Weltmusik vor.

Unter schwierigen Vorzeichen stand der multireligiöse Gottesdienst in der Gummersbacher Fußgängerzone.

Wer am Sonntagvormittag durch die Gummersbacher Innenstadt schlenderte, wurde Zeuge eines Zeichens des Miteinanders der Konfessionen: Auf dem Lindenplatz fand ein multireligiöser Gottesdienst statt. Vertreter von evangelischen, katholischen und griechisch-orthodoxen, aber auch von muslimischen und hinduistischen Gemeinden sowie der alevitischen Gemeinschaft versammelten sich auf der Bühne, um gemeinsam für den Frieden zu beten und zu singen.

Typische Laubhütte in der Gummersbacher Fußgängerzone

Der multireligiöse Gottesdienst eröffnete das Abschlussfest der Interkulturellen Woche im Oberbergischen Kreis. Im Rahmen der Traditionsveranstaltung haben in den vergangenen Tagen knapp 30 Aktionen stattgefunden, dieses Jahr unter dem Motto „Neue Räume“. Hierbei sind vor allem emotionale Räume gemeint, welche aber auch durch physische Räume beeinflusst werden können, wie zum Beispiel die Laubhütte, die der Freundeskreises Nümbrecht/Mateh Yehuda in der Fußgängerzone aufgebaut hat.

In solchen Unterständen wird das jüdische Laubhüttenfest gefeiert. Sieben Tage lang wird mit Familie und Freunden gegessen und gefeiert. Die Laubhütte in der Kaiserstraße ist mit den Haselzweigen statt Palmzweigen bedeckt und soll an diesem Tag zum Dialog und Austausch einladen. Organisatorin Judith Wild sagt: „Es ist schön zu spüren, wie viele Menschen sich hier für Frieden einsetzen.“

Solange es mehr Menschen gibt, die sich dem kulturellen und religiösen Austausch öffnen, als die, die es nicht tun, gibt es Hoffnung.
Sarah Krämer, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises

Auch die anderen Beteiligten ziehen eine positive Bilanz und freuen sich über jeden Oberberger, der sich in dieser krisengebeutelten Zeit an den Friedensaktionen beteiligte. Sarah Krämer, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum des Kreises und Mitglied der Steuerungsgruppe der Veranstaltung, fasst zusammen: „Solange es mehr Menschen gibt, die sich dem kulturellen und religiösen Austausch öffnen, als die, die es nicht tun, gibt es Hoffnung.“

Das Abschlussfest sei ihr persönlicher Höhepunkt der Veranstaltungsreihe, denn hier komme man ungezwungen ins Gespräch . Und wenn es doch zu einer Gesprächspause kommt, sorgt das vielfältige Bühnenprogramm mit Musik von regionalen Künstlern und internationalen Darbietungen, wie einem ukrainischen Volkstanz, für Abwechslung. Und ganz nebenbei werden neue Pläne geschmiedet.

Weitere Veranstaltungen und Gottesdienste zusammen mit den oberbergischen Kirchengemeinden unternehmen möchte beispielsweise Iman Mahmood Ahmed Malhi, der den islamischen Wohlfahrtsverband An-Nusrat NRW und den muslimischen Ahmadiyya Peace Cycling Club vertritt. Er ist überzeugt: Die Zukunft wird im Dialog gestaltet.