Die Messe in der Gummersbacher Halle 32 diente dem Austausch der Unternehmen und mit dem Fachpublikum.
Kunststoff im FokusInitiative Kio empfing in Gummersbach rund 200 Besucher zur Hausmesse
„Unser Verein ist mitten in der Pubertät. Das ist eine Zeit, in der man Neues ausprobiert“, sagte Tobias Wieber, Geschäftsführer der Kunststoff-Initiative Oberberg (Kio), auf der Hausmesse „Kunststoffwelt in Oberberg“ in der Halle 32. Der Verein sei 2009 mit zehn Unternehmen gegründet worden, habe nun 46 Mitglieder. Ziel der Messe: Eine regionale Präsentation der regionalen Unternehmen und Austausch untereinander und mit dem Fachpublikum. Rund 200 Besucher aus der Region waren angereist.
„Was können wir voneinander lernen und miteinander bewegen?“, fragte Kio-Vorsitzender Frank Barlog. Wichtig sei, das Netzwerk zu stärken. Landrat Jochen Hagt erinnerte sich an die Gründungszeit, wo er als Dezernent für Wirtschaftsförderung festgestellt habe, dass Oberberg der „Kunststoffstandort Nummer 1“ in Nordrhein-Westfalen sei. Inzwischen sei die wirtschaftliche Lage deutlich schwieriger. Chancen für die Zukunft sah er zum einen darin, sich gemeinsam mit vielen Partnern um eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung zu kümmern, zum anderen die Fülle von Innovationen und Ideen an den Markt zu bringen.
Handgriff erkennt den Fahrer
Bei einem Rundgang durch die Halle, in der sich 35 Unternehmen präsentierten, zeigte etwa Matthias Boyke vom Lindlarer Sondermaschinenbauer Boyke am Beispiel einer Steckdose, dass diese nicht zwangsläufig aus einer Spritzgussmaschine kommen müsse. Auch die aus Duroplast gepresste Variante habe Vorteile hinsichtlich Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit.
Der Kabelverschraubungsspezialist Pflitsch aus Hückeswagen liefert sowohl Standard- als auch Sonderlösungen. Martin Lechner schilderte, dass die Verschraubungen auf Montagemaschinen konfektioniert werden, die sich aus einem automatischen Teilelager mit rund 28.000 Positionen bedienen.
Thomas Brehmer von der Nümbrechter Brehmer Group stellte einen neuartigen Motorradgriff vor, der nicht nur beheizt ist, worauf er seit Jahren ein Patent hat, sondern auch erkennen kann, ob der Fahrer die Hand am Lenker hat. Er schilderte seine Philosophie: „Was zählt, ist Leidenschaft, Können und Ausdauer.“ Schließlich war Hagt am Stand des Waldbröler Unternehmens GC-Heat, wo er sich von Geschäftsführer Sven Gebhard und dem technischen Leiter Carsten Pies eine neuartige Beheizung von Kunststoffspritzdüsen erklären ließ. Gebhard: „Es ist wichtig, dass die Energie direkt an die Düse kommt und nicht verloren geht.“