Bei aller Euphorie für die deutsche Mannschaft bei der Heim-EM bleibt es bei den maximal 800 Plätzen, die das Public-Viewing-Gelände in Gummersbach hat.
Kein PersonalPublic-Viewing-Areal in Gummersbach wird nicht weiter ausgedehnt
Das Public Viewing auf dem Steinmüllergelände hat auch beim deutschen Achtelfinalspiel gegen Dänemark einen großen Andrang erlebt. Wer einen Platz im abgesperrten Bereich ergattern wollte, musste früh antreten. So wie Lucas Clemens (18), der mit sechs Engelskirchener Freunden das am Ende siegreiche Spiel verfolgte: „Wir haben uns schon zwei Stunden vorher angestellt, als noch das Italienspiel lief. Aber es hat sich gelohnt“, sagt der Engelskirchener Fan. „Sogar in der Spielunterbrechung war die Stimmung super.“ Viele andere kamen nicht mehr herein und mussten das Spiel aus der Ferne beobachten. Das Gewitter erreichte Gummersbach erst, als das Spiel schon vorbei war.
Stadt Gummersbach hatte Erweiterung angeboten
Das bisherige Public Viewing und die begrenzte Zahl der Menschen, die auf dem abgesperrten Areal Platz finden, war in der vergangenen Woche sogar Thema in der Sitzung des Gummersbacher Stadtrats. Dort hatte Diyar Agu (Linke) moniert, dass maximal 800 Menschen Zutritt zum dem Areal am Kino Seven erhielten. Agu hätte es gerne gesehen, wenn das Areal weiter ausgedehnt würde.
Bürgermeister Frank Helmenstein stellte klar, wer bei dem Public Viewing den Hut auf hat. Das sei nicht die Stadt, sondern Geschäftsleute. Die Stadt habe das Event von Beginn an unterstützt. „Und wir haben den Gastronomen auch die Fläche im Stadtgarten angeboten“, erläuterte der Bürgermeister, der durchaus Verständnis dafür zu haben schien, dass die Gastronomen das Gelände nicht weiter ausdehnen wollen mit Blick auf Platz für mehr Besucher. Die Gastronomen könnten ein größeres Areal nicht bespielen, weil sie nicht genügend Servicekräfte und auch nicht ausreichend Sicherheitskräfte bekämen, die dafür erforderlich seien.
Bei dem großen Public Viewing auf dem Lindenplatz im Jahr 2006 seien 10.000 Besucher gekommen, aber damals habe man eine Hand voll Securitykräfte und etwas Flatterband benötigt. Heute wäre so etwas undenkbar, sagte der Bürgermeister, der auch noch zu bedenken gab, dass nicht alle Spiele gleichermaßen lukrativ seien.
Veranstalter verweist auch auf die hohen Kosten, die ihm entstehen würden
Mitveranstalter Timo Bay bestätigte am Sonntag seinen Entschluss, das Areal nicht zu vergrößern. Auch nicht nach dem Einzug der deutschen Mannschaft in das Viertelfinale. Die Kosten, die entstünden, wenn man das Areal auf den Stadtgarten und die Wiese dort ausweiten würde, seien nicht zu decken. Hinzu komme nach wie vor der Faktor Personal. Er bekomme einfach nicht genug Mitarbeiter in der Zahl, die man es für so ein Event brauche.
Timo Bay weist darauf hin, dass die Fußball-EM wie bereits berichtet nicht der einzige Zweck für den Biergarten auf dem Steinmüllergelände sei. Dieser soll bekanntlich nach dem Finale in Berlin weiter genutzt werden. So auch mit einem Weinfest.