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Kommentar

Kommentar zur neuen Bücherei
Neue Kreis- und Stadtbücherei in Gummersbach als Chance nutzen

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten

Die Bücherei ist seit den 1970er Jahren in der ehemaligen Turnhalle des damaligen Gummersbacher Jungengymnasiums.

Dass Stadt Gummersbach und Oberbergischer Kreis den Neubau der Bücherei als Chance nutzen sollten, schreibt Andreas Arnold in seinem Kommentar.

Schon seit Jahren ist der Fortbestand der Kreis- und Stadtbücherei im Gespräch, wobei die Zweifel in erster Linie auf Seiten des Kreises und der Kreispolitik zu finden sind. Mit gutem Grund? Keineswegs. Immer mehr Medien werden digital ausgeliehen, so dass der Standort nicht die Rolle spielt.

Dabei schien das Thema schon auf einem guten Weg, als im Rahmen der Regionale 2025 ein Bergisches Forum im Hohenzollernbad erdacht wurde, dessen Herzstück eine Bibliothek der Zukunft sein sollte. Der Kreis als Partner der Stadt und Eigentümer des historischen Bades sah sich in der Folge immer öfter, vor allem aus Gummersbach, der Kritik ausgesetzt, das Projekt nicht wirklich bespielen zu wollen. Den Gegenbeweis blieb er tatsächlich bis zuletzt schuldig, ehe Gummersbach mit Blick auf immer schlechtere Förderrichtlinien die Reißleine zog.

Bürgermeister hat das Projekt immer wieder beworben

So gesehen wäre die neue Kreis- und Stadtbücherei – wie sie noch heißt – ein guter Anlass gewesen, dass der Kreis mit der Stadt marschiert. Falls ein neuer Name gebraucht wird, wäre der des aus Gummersbach stammenden Philosophen Prof. Jürgen Habermas sicher geeignet. Dass Gummersbach dem Kreis den Stuhl vor die Tür gesetzt haben soll, ist nicht belastbar. Frank Helmenstein hat das Projekt oft genug kommuniziert und daraus kein Geheimnis gemacht.

Nach dem Aus des Bergischen Forums droht der Bücherei nun der Ausstieg des Kreises. Gleichzeitig sind dessen Pläne für eine Weiterbildungsakademie mit Medienzentrum in Zeiten leerer Kassen so vage, dass er sich mit dem zufrieden geben sollte, was er hat.