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Mehr als ein TheaterIn Oberberg soll ein Forum für Wissen und Kultur entstehen

Lesezeit 3 Minuten

Der Altbau an der Moltkestraße soll von den Anbauten eingerahmt werden.

Gummersbach – Die Chancen, dass Gummersbach doch noch ein neues Theater bekommt, sind wieder gestiegen. Noch ist es nur eine Projektidee. Aber die Beteiligten sind fest entschlossen, das „Bergische Forum für Wissen und Kultur“, so der Arbeitstitel, Wirklichkeit werden zu lassen. Was nicht unwahrscheinlich ist, denn neben der Stadt Gummerbach, dem Oberbergischen Kreis und der Technischen Hochschule sitzt auch die Regionale 2025 mit im Boot.

Schauplatz für das neue Theater könnte das Hohenzollernbad an der Moltkestraße sein. Das sollte ohnehin umgebaut werden in eine Bibliothek der Zukunft. Seit dem Sommer wurden diese Pläne noch einmal komplett auf den Kopf gestellt mit dem Ziel, Platz zu schaffen für einen Theatertrakt mit Bühne, Orchestergraben und Platz für 500 Zuschauer.

Initiator, in diese Richtung zu denken, war Regionale-Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor, wie Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein berichtet. Ein Antrag auf den C-Stempel der Regionale 2025 für die neue Idee ist am Freitag eingereicht worden. Antragssteller sind die städtische Entwicklungsgesellschaft (EGG) und die OAG des Oberbergischen Kreises, der Eigentümer des Bades ist. Das Strukturförderprogramm des Landes hat bereits als Regionale 2010 bei der Reaktivierung des Steinmüllergeländes in der Kreisstadt hervorragend funktioniert.

Altes Bad als Foyer

Das alte Bad würde bei den aktuellen Plänen dem neuen Theater sowie der Bibliothek der Zukunft als Foyer dienen, wie die bisherigen Planskizzen deutlich machen. Während das Theater links neben dem einstigen Haupteingang des Bades seinen Platz bekäme, würde die Bibliothek rechts davon errichtet. Ein einladender Platz schließt sich in Richtung Eugen-Haas-Halle in diesen Plänen an.

Mit den aktuellen Überlegungen, Theater und Bibliothek am Standort des Bades zu vereinen, dürften die bisherigen Pläne, das aktuell geschlossene Stadttheater noch einmal zu sanieren, der Vergangenheit angehören. Helmenstein bestätigt Informationen dieser Zeitung, nach denen es unmissverständliche Signale vom Land gegeben habe, dass es für eine Sanierung des Gebäudes keine Fördermittel aus Düsseldorf geben werde.

Neubewertung wegen Corona

Am Freitagmittag sind die Pläne dem Ältestenrat des Gummersbacher Stadtrates vorgestellt worden. Die Corona-Krise habe zur Neubewertung des Projekts Bibliothek der Zukunft geführt, heißt es seitens der Verwaltung. Die Pandemie werde zu weitreichenden Veränderungen im Bereich der Kultur und der Wissensvermittlung führen. Und das einhergehend mit einer dynamischen Entwicklung der Digitalisierung.

Neben einer denkmalgerechten Sanierung des alten Bades gehören die konsequente Digitalisierung, eine regionale Ressourcennutzung durch Holz als Baustoff, die Ausbildung einer Kulturachse mit Vogtei, dem Kino Seven und der Halle 32 sowie eine Kooperation mit den Kultureinrichtungen der Nachbarkreise zu den Leitideen des Projekts. Der Umzug der beiden Volkshochschulen würde zudem Kreis und Stadt die Möglichkeit bieten, beide Einrichtungen zu fusionieren.

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Von einem „großen Wurf“ spricht Bürgermeister Frank Helmenstein. Er findet die Idee mit Verweis auf Nachhaltigkeit, Innovation und die Digitalisierung absolut zeitgemäß. In seiner 17-jährigen Amtszeit gebe es kein zweites Projekt, das ihn derart fasziniert habe. In NRW gebe es nichts Vergleichbares, weshalb Helmenstein auch auf Mittel aus der Städtebauförderung baut.

Dr. Reimar Molitor sagte dieser Zeitung, dass man in Gummersbach bereits im Zuge der Regionale 2010 „Gebäude klug genutzt“ habe und nannte die Halle 32 als Beispiel. Auch jetzt werde es, wenn die Idee umgesetzt werde, zu einer klugen Nutzung der Ressourcen kommen. Gummersbachs Baudezernent Jürgen Hefner und Frank Herhaus als Planungsdezernent des Oberbergischen Kreises stimmten derweil darin überein, dass die Kreisstadt im Falle einer Umsetzung der Pläne ein ansprechendes Entrée von Norden erhalten werde.