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Ausstellung in der KircheKunst soll in Derschlag Zeichen der Hoffnung setzen

Lesezeit 3 Minuten
Drei Frauen stehen mit ihren Bildern zwischen Kirchenbänken.

Positive Akzente in düsteren Szenarien setzen (v.l.) Ursula Groten, Sabine Wallefeld und Sabine Frieda Hehmann mit ihren Bildern in der Derschlager Kirche.

Die Kirche in Gummersbach-Derschlag zeigt Bilder über Krieg und Flucht von Ursula Groten, Sabine Wallefeld und Sabine Frieda Hehmann.

Eine Kunstausstellung in der evangelischen Kirche Derschlag will in Zeiten von Krieg, Zerstörung und Flucht einen Hoffnungsschimmer geben. „Die Bibel besteht im Grunde ja auch aus Flüchtlingsgeschichten“, erklärt Gemeindereferentin Evelyn Doelfs den Umstand, dass die Kirche ihre Türen für eine neue Kunstausstellung geöffnet hat. Fünf Wochen lang präsentieren drei im Oberbergischen ansässige Künstlerinnen ihre Werke in den hellen Räumen des modern ausgebauten Gotteshauses.

Pfarrer Marc Platten möchte die Ausstellung, die bis zum 26. November besichtigt werden kann, verstanden wissen als „Zeichen der Hoffnung, die Kraft gibt in einer Welt, in der eine schon fast apokalyptische Stimmung herrscht“. Viele der in der Kirche ausgestellten Kunstwerke sind nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs vor anderthalb Jahren entstanden, als „die medialen Bilderschübe des Krieges fast nicht mehr verkraftbar waren“, erklärt die Künstlerin Ursula Groten.

Damals hat sie mit ihrer Serie „Memories für den Frieden“ begonnen, es folgte ein zweiter Zyklus zu den „Folgen des Krieges“. Die Bilder seien ihre Art, das Gehörte und Erlebte zu verarbeiten, sagt Groten. Sie selbst sei so alt, wie der Frieden seit dem letzten Weltkrieg gedauert hat, fügt sie an.

Gummersbacherin zeigte Schiffe im Sturm

Dunkle Farben überwiegen auf vielen Gemälden, aber sie enthalten oft auch ein Element der Hoffnung – sei es eine Friedenstaube, ein Ölzweig, ein heller Sonnenstrahl. Oder eine Arche – dem Symbol der Hoffnung in den fünf großflächigen Werken von Sabine Wallefeld. Da ist einmal die von dunklen Farben umgebene Arche Noah zu sehen, dann eine in nebulösen Goldtönen dargestellte Arche der Hoffnung, bis hin zur Arche der Flucht auf dem Meer, die in den Wellen rollt und von weißem Freiraum umgeben ist. „Bei mir dauert es sehr lange, bis ich anfange zu malen. Ich setze mich erst viele Wochen mit einem Thema auseinander, bevor ich zum Pinsel greife“, erklärt Wallefeld.

Etwas anders und mehr intuitiv, macht sich ihre Künstlerkollegin Sabine Frieda Hehmann meistens ans Werk. Aber auch sie braucht die Kunst, um „den eigenen Schrecken zu verarbeiten“, wie sie es nennt. „Das ist dann einfach in mir und ich muss es rauslassen und auf der Leinwand oder in einer Installation bannen“, sagt die Künstlerin aus Gummersbach.

Die Ausstellung kann vor und nach dem Gottesdienst in der evangelischen Kirche Derschlag besucht werden, nach Terminabsprache sind auch Führungen für Gruppen möglich.

Am Mittwoch, 25. Oktober, 19 Uhr, wird die Malerei zudem um eine Lesung ergänzt. Moderiert vom Schriftsteller Karl Feldkamp aus Engelskirchen lesen vier Teilnehmende der dortigen Schreibwerkstatt ihre Texte über Krieg, Hoffnung und Frieden. Für die musikalische Untermalung sorgt Astrid Antensteiner, Dozentin für Klavier an der Musikschule Gummersbach.