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Prozess am LandgerichtPolizisten sagen zu Schüssen auf Gummersbacher Messerangreifer aus

Lesezeit 2 Minuten
Ein Foto des Tatorts.

Vor dem Backwerk-Geschäft eskalierte die Situation und der Angreifer wurde von Polizisten niedergeschossen.

Wegen technischer Probleme konnten im Saal des Kölner Landgerichts nicht die Videos von dem Vorfall in Augenschein genommen werden.

Im Prozess um den Gummersbacher Messerangreifer (31), der im November 2023 in der Fußgängerzone von Polizeibeamten niedergeschossen und schwer verletzt wurde, hat das Landgericht am Freitag drei Polizeibeamte vernommen. Die beiden Männer (beide 25) und eine Frau (30) schilderten, dass sie als Unterstützung zu einer Fahndung nach einem räuberischen Ladendiebstahl angefordert worden seien. Der Angeklagte soll zuvor in einem Supermarkt eine Dose Bier ausgetrunken und eine Angestellte niedergeschlagen haben, bevor er sich mit einer weiteren Dose Bier aus dem Staub machte, ohne sie zu bezahlen.

Der Beamte zog seine Pistole und baute Distanz auf

Am Bahnhof, so die Beamten, hätten sie dann zunächst eine Person kontrolliert, die offensichtlich nicht der gesuchte Täter war. Während der Kontrolle seien sie dann aber auf den Angeklagten aufmerksam geworden. Der 31-Jährige habe auf keine Ansprache reagiert. Er sei nicht stehengeblieben und mit einem Teppichmesser, dessen Klinge ein kleines Stück ausgefahren gewesen sei, bewaffnet gewesen. „Daraufhin habe ich meine Schusswaffe gezogen und Distanz zu ihm aufgebaut“, sagte einer der 25-Jährigen.

Trotz Pfeffersprayeinsatz und einem Warnschuss habe sich der Angeklagte in die Fußgängerzone begeben. Dort eskalierte die Situation vor dem Backwerk-Geschäft: Erst misslang es dem zweiten 25-jährigen Polizisten, den Angeklagten mit einem Stuhl „handlungsunfähig“ zu schlagen. Stattdessen habe der 31-Jährige einen der Beamten mit dem Messer im Gesicht verletzt. Nach einem weiteren Warnschuss habe sich der 31-Jährige dann plötzlich umgedreht: „Als der mit dem Messer auf uns zu gerannt ist, haben wir zu dritt geschossen“, sagte einer der Beamten.

Wegen technischer Probleme konnten im Saal aber nicht die Videos von dem Vorfall in Augenschein genommen werden. „Ich brauche heute schon zwei Minuten, um ein Dokument zu öffnen, da brauche ich das mit einem Video gar nicht erst versuchen“, sagte der Vorsitzende Richter Volker Köhler. Da die Verteidigung die Polizisten nur unter Vorhalt der Videoaufnahmen befragen wollte, werden sie alle noch einmal vor Gericht erscheinen müssen. Der Prozess wird fortgesetzt.