Die „Fuchsnachrichten“ der GGS Ründeroth und die Zeitung „einBlick“ der Kaufmännischen Berufskollegs sind bundesweit ganz vorne.
Gegen 700 MitbewerberPreise für zwei Schülerzeitungen aus Oberberg

Ausgezeichnet: Die Fuchs-Nachrichten (l.) aus Ründeroth und die „einBlick“-Zeitung des Berufskollegs auf dem Hepel.
Copyright: Repro: Sülzer
Während sich die Jurymitglieder des Schülerzeitungswettbewerbs, zu dem die Rheinischen Sparkassen und einige Tageszeitungen seit mehr als 40 Jahren aufrufen, gerade diese Woche für den jüngsten Durchgang die Köpfe heiß diskutiert haben, sind zwei oberbergische Schülerzeitungen beim bundesweiten „Wettbewerb der Länder“ schon ausgezeichnet worden: Sie haben sich gegen rund 700 Mitbewerber durchgesetzt und vordere Plätze belegt.
Die Zeitung „einBlick“ des Kaufmännischen Berufskollegs Oberberg (KBKO) in Gummersbach holte in der Berufsschul-Kategorie den dritten Platz. Und die „Coole Schule – Fuchsnachrichten“, die an der Gemeinschaftsgrundschule Ründeroth erscheint, gewann die Kategorie Online der Grundschulen und räumte darüber hinaus den Sonderpreis der Werner-Bonhoff-Stiftung zum Thema „Hat Deine Schule Mobbing im Griff?“ ab.
Beide Schulen sind nach Berlin eingeladen
Im Juni werden in Berlin die Preise verliehen – beide Schulen sind eingeladen, dort mit einer Delegation die Auszeichnungen persönlich entgegenzunehmen.

Ausgezeichnet: Die Fuchs-Nachrichten (l.) aus Ründeroth und die „einBlick“-Zeitung des Berufskollegs auf dem Hepel.
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Die Ründerother „Fuchsnachrichten“ sind noch jung, es gibt sie seit 2021 in Papierform und seit einem halben Jahr liegt der Fokus vermehrt auf Online-Inhalten. Die Redaktion hat schon allerhand Preise eingeheimst – und jetzt schon wieder. Auch unabhängig von Wettbewerben erreicht die Grundschule eine Menge Wertschätzung für die Arbeit der Nachwuchs-Redaktion: „Es ist wirklich der Hammer, von wo wir überall tolle Rückmeldungen kriegen“, freut sich die Schulleiterin.
Eine fast 25-jährige Geschichte
Die „einBlick“ des KBKO, ansässig auf dem Hepel in Gummersbach, hat ein paar Jahre mehr auf dem Buckel und blickt auf eine fast 25-jährige Geschichte zurück. „Mit bescheidenen digitalen Mitteln ausgestattet, erschien unsere erste Ausgabe im Februar 2001. Auf vier A4-Seiten dokumentierten wir erwähnenswerte Ereignisse unseres Schullebens“, sagt Hardy Dittberner, der das Projekt einst auf den Weg gebracht hat und bis heute, inzwischen im Team, betreut. Dieses „Käseblättchen“-Format, so Dittberner, brachte es auf drei Ausgaben, bis das Jahr 2004 Anlass zur Erstellung einer Festschrift gab: Unter dem Titel „100 Jahre Kaufmännische Schulen in Oberberg“ erschien erstmals eine Ausgabe als 48-seitiges Magazin.
Fürderhin verwandelte sich die Schul- in eine richtige Schülerzeitung: „In den Folgejahren besetzten Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule, der Berufsfachschule und der Fremdsprachenassistenten (die heute nicht mehr am KBKO ausgebildet werden) die Redaktion“, so Dittberner. Seit Einführung des Wirtschaftsgymnasiums am KBKO im Jahr 2011 bildeten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 im Differenzierungskurs „Medienökonomie“ die Redaktion.
Die Zeitung soll digital werden
Doch jetzt steht der Zeitung ein Umbruch ins Haus: Mit der 20. Ausgabe in Heftform, die jetzt noch mal den Preis abgeräumt hat, soll „einBlick“ als Schülerzeitungsprojekt vorerst abgeschlossen sein: „Printmedien sind nicht mehr das Medium junger Menschen“, resümiert der Lehrer. Im Raum steht der Gedanke, das Projekt in digitaler Form weiterzuführen.
Solche Gedanken macht man sich auch bei den Fuchs-Nachrichten: „Wir werden aus klimatischen Gründen von der Papierversion ein bisschen Abstand nehmen“, erklärt Sabine Gawlick, Leiterin der Grundschule Ründeroth. Ein weiterer Vorteil in Zeiten steigender Papierpreise ist der direktere Zugriff der Schülerinnen und Schüler beim Erstellen der Zeitung: Sie tippen ihre Texte in den Computer und erscheinen – sobald sie redigiert sind – schon online. Schrittmacher auf dem Weg ins Digitale ist die Teilnahme der Fuchsnachrichten-Redaktion an einem Pilotprojekt: Das Bildungsbüro des Oberbergischen Kreises ermöglicht zusammen mit der Hans-Hermann-Voss-Stiftung aus Wipperfürth die Nutzung des Online-Redaktionssystems „digi-reporter“. So soll bei den Grundschülern schon früh Medienkompetenz, Persönlichkeitsentwicklung und Demokratieverständnis gefördert werden.
„Wir haben vor, das auch nach den drei Jahren, in denen unsere Teilnahme gefördert wird, beizubehalten“, sagt Gawlick , „weil das einfach ein klasse Tool ist.“ Mit Abordnungen nach Berlin fahren, um dort Ende Juni die Preise entgegenzunehmen und am Begleitprogramm teilzunehmen, würden beide Preisträger gerne. „Das wäre für die Medienökonomen der diesjährigen Abiturienten ein krönender Abschluss vor der Zeugnisübergabe und dem Abiball am 27. Juni“, findet Dittberner. „Wir haben fest vor, nach Berlin zu fahren“, sagt auch Sabine Gawlick, „wir müssen aber abwarten, welche Rahmenbedingungen das sind. Wir dürfen nur zwei Kinder mitnehmen und zwei Erwachsene.