Nicht nur Gehölzpflege, sondern einen radikalen Rückschnitt hat die Stadt Gummersbach auf dem Friedhof in Strombach vorgenommen.
Verdruss bei den AnwohnernRadikaler Rückschnitt auf dem Friedhof in Strombach
In der Gummersbacher Ortschaft Strombach herrscht Verdruss, nachdem die Stadt auf dem dortigen Friedhof Bäume und Sträucher weit heruntergeschnitten hat. „Abrasiert“ nennen das die Beschwerdeführer, die befürchten, dass die Sträucher, darunter auch alte Rhododendren, kaputtgehen werden. Ihren Unmut haben die Menschen auch gegenüber der Stadt Gummersbach zum Ausdruck gebracht und sich dort sehr deutlich beschwert.
Ausmaß wird deutlich
Jetzt, wo der Schnee der vergangenen Woche komplett geschmolzen ist, wird das Ausmaß der Rückschnittarbeiten wieder deutlich. Beim Ortstermin mit der Stadt am Dienstag wird kein Hehl daraus gemacht, dass hier durchaus „radikaler Rückschnitt“ betrieben worden sei. Allerdings nicht aus bloßer Willkür, sondern durchaus verbunden mit einer Idee, wie Stadtsprecher Siegfried Frank erläuterte. Die alten Rhododendren und andere Sträucher seien teilweise vier und mehr Meter hoch geworden.
Ziel der Stadt müsse es aber sein, die Wege frei und den Friedhof übersichtlich zu halten. Zum einen, um Friedhofsbesuchern ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Aber auch, um, wie im Fall von Strombach, Wild vom Friedhof zu treiben. Wildschweine oder Rehe könnten so nah an der Wohnbebauung nicht geschossen werden, wie Frank sagt.
Unterschiedliche Reaktionen
Dieser radikale Rückschnitt habe im Übrigen zu sehr unterschiedlichen Reaktionen geführt. Zum einen gebe es die besagten Beschwerdeführer, die sich gegen die Gehölzarbeiten geäußert hätten. Tatsächlich habe es aber auch Zuspruch von Menschen gegeben. „Das waren dann die, die ein Grab im Schatten eines Baums oder hochgewachsener Sträucher zu pflegen haben“, wie der Pressesprecher weiter ausführt.
Das, was die Stadt jetzt in Strombach praktiziert hat, ist im Übrigen das Vorgehen auf allen städtischen Friedhöfen. Irgendwann sind also alle zu hoch aufgeschossenen Gehölze an der Reihe.
Befürchtungen, dass nichts mehr blüht
Befürchtungen der Anlieger in Strombach, die Rhododendren könnten so weit runtergeschnitten worden sein, dass sie nicht wieder ausschlagen, teilt die Stadt indes nicht. Siegfried Frank berichtet in Abstimmung mit den Gartenexperten bei der Stadt, dass die Pflanzen in den kommenden zwei bis drei Jahren vermutlich nicht blühen werden. Dass die Pflanzen aber gar nicht mehr ausschlagen, halte man für die allermeisten von ihnen für ausgeschlossen.
Alter Friedhof
Die Stadt Gummersbach berichtet auf Nachfrage, dass auf dem Alten Friedhof unweit der evangelischen Kirche zuletzt eine Vielzahl von Arbeiten stattgefunden haben. So seien abgelaufene Gräber abgeräumt worden. Durch diese Arbeiten hätten allerdings auch die Wege gelitten. Und das nasse Wetter der letzten Wochen habe das noch begünstigt.
Die Stadt will sich darum kümmern, dass die Wege wieder in Ordnung kommen. Allerdings werde man nicht, wie schon in den letzten Jahren, gebundene Decken mit Herbiziden behandeln, um so Unkräuter zu beseitigen.