Die AfD Oberberg hat in Gummersbach-Vollmerhausen eine Geschäftsstelle eröffnet. Rund 100 Demonstranten protestieren dagegen.
Rund 100 TeilnehmendeDemonstration gegen AfD-Geschäftsstelle in Gummersbach
Bis vor kurzem war in dem Ladenlokal an der Vollmerhauser Straße 75 (B 55) noch ein Bioladen untergebracht. Am Sonntag hat die AfD Oberberg in Gummersbach-Vollmerhausen ihr Kreistagsbüro eingeweiht. Zwei Türsteher mit breiten Schultern sorgen dafür, dass kein ungebetener Besuch kommt.
Auf der anderen Seite der Bundesstraße haben sich am frühen Nachmittag rund 100 Demonstrierende versammelt, eine Zahl, die von der Polizei bestätigt wird. Vertreter des Bündnisses „Oberberg ist bunt, nicht braun“ und „Oberberg steht auf“ sind ebenso vor Ort wie Vertreter der Jusos Oberberg , der SPD und der Grünen. „Rassismus ist keine Alternative“ und „Die AfD ist auch nur Nazidreck“ ist auf Transparenten zu lesen. Pfiffe und Buh-Rufe schallen über die Straße.
Ein breites Bündnis demonstriert vor Ort in Gummersbach
Eugen Schmidt ist Bundestagsabgeordneter der AfD. In der Kreisgeschäftsstelle wird er auch sein Büro haben. Die Anti-AfD-Demo sieht er gelassen. „Das kennen wir schon, so etwas gehört zum politischen Wettbewerb.“ Angemeldet wurde die Demonstration von Katrin (49), ihren Nachnamen möchte sie nicht nennen, „Sie können sich denken, warum.“
Auch die Polizei ist vor Ort. Freundlich, aber bestimmt erklären die Beamten die Spielregeln. „Legen Sie sich nicht mit denen an“, sagte der Beamte den Demonstrierenden. „Wir sind hier, damit Sie ihr Demonstrationsrecht und die Versammlungsfreiheit in Anspruch nehmen können.“ Umgekehrt sei die AfD keine verbotene Partei und habe das Recht, eine Geschäftsstelle zu eröffnen.
Axel Bolte ist aus Bergisch Gladbach angereist. „Ich bin Demokrat, und die Demokratie muss geschützt werden“, sagt er. Die AfD sei eine extremistische Partei, „wir wollen deutlich machen, dass sie nicht für eine Mehrheit spricht“. Mario Hans ist Vorsitzender der Jusos Oberberg. Er stammt aus Radevormwald, wo vor einigen Jahren noch die rechtsextreme Partei „Pro NRW“ für Schlagzeilen sorgte. „Viele aus diesem Dunstkreis sind heute bei der AfD“, so seine Beobachtung.