Die gebürtige Gummersbacherin Karolin Gärtner alias Cage spielte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Forum XXelle“ ein besonderes Konzert.
GeschlechtergerechtigkeitSängerin Cage trat in Gummersbach mit einer klaren Botschaft auf
Mit zunächst leisen Tönen eröffnet Sängerin Karolin Gärtner am Mittwochabend ihr Konzert in der Halle 32. Die Botschaft, die die gebürtige Gummersbacherin durch ihren Auftritt an die Anwesenden weitergeben möchte, ist jedoch keinesfalls leise. Gärtner, die unter dem Namen Cage als Musikerin bekannt ist, möchte darauf aufmerksam machen, dass die Musikbranche noch weit entfernt ist von Geschlechtergerechtigkeit.
Die rund 100 Besucherinnen und Besucher des Konzerts hören gleich mehrere Geschichten unschöner Erlebnisse der Musikerin, die sie bei ihren Konzerten erlebt hat – nur weil sie eine Frau ist. „Mit wem ihrer Bandkollegen sie denn zusammen sei?“, sei sie einmal gefragt worden. „Als hätte ich als Frau sonst keine Daseinsberechtigung in einer Band“, so Gärtner.
Konzertabend ist Teil der Veranstaltungsreihe „Forum XXelle“
Initiiert wurde der Konzertabend mit Cage von den Gleichstellungsbeauftragten der Städte Gummersbach und Wiehl, Nina Sommer und Martina Kallkum, als Teil der Veranstaltungsreihe „Forum XXelle“. In dieser stehen aktuelle gesellschaftliche Themen im Vordergrund, die in der Information und Diskussion im Sinne der Gleichstellung förderlich sind, teilen die Initiatorinnen mit.
Der Austausch soll dabei in einem kulturellen Rahmen stattfinden, der für alle zugänglich ist. Der Eintritt zum Konzert von Cage ist frei. Für die Bewirtung sorgte der Abiturjahrgang des Gummersbacher Lindengymnasiums, der Erlös fließt in die Finanzierung des Abiballs.
Die Lieder der Sängerin, die durch ihre warme soulige Stimme und Präsenz auf der Bühne überzeugt, haben Tiefgang. Sie handeln von Selbstbewusstsein, aber auch dem Eingeständnis, sich Problemen zu stellen. Auch eine Portion Liebeskummer ist dabei. Begleitet wird Cage von Ornella Tobar Gaete und Muriel Bonn an Geige und Cello.
„Ich möchte mir nicht von der Musikindustrie vorschreiben lassen, was ich singen soll. Mir ist es wichtig, selbst Texte zu schreiben – in meinem Stil und über das, was mir wichtig ist“, betont Gärtner. Seit 2020 hat Cage acht eigene Tracks veröffentlicht. Bekannt wurde sie durch die Fernsehshow „Fame Maker“, bei der sie mit einem eigenen Song im Finale stand.
In der Halle 32 widmen sich die drei jungen Musikerinnen auch Coversongs von Sängerinnen und persönlichen Vorbildern, die sich in einer männerdominierten Musikszene einen eigenen Namen gemacht haben, darunter „If I Ain't Got You“ von Alicia Keys und „Halo“ von Beyoncé. Unter verdientem Applaus verlassen die Musikerinnen die Bühne, allerdings nicht ohne die geforderte Zugabe.