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„Neue Qualität“VfL Gummersbach lud kurz vor der Saisoneröffnung zur Pressekonferenz ein

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PK VfL-Saisoneröffnung 2024

Im Hintergrund verfolgten die Handballer des VfL Gummersbach, welche Erwartungen ihre Chefs an die neue Saison haben.

Man sei voller Vorfreude auf die neue Saison, erklärte VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel.

Sichtlich gut gelaunt präsentierten sich Verantwortliche und Spieler bei der Saisoneröffnungspressekonferenz des VfL Gummersbach gut eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel. Nächsten Samstag treten die Gummersbacher Handballer um die Qualifikation zur EHF Europa League beim dänischen Verein Mors-Thy Handbold an, fünf Tage später folgt der Auftakt in der Bundesliga beim TSV Hannover-Burgdorf, ehe das Rückspiel gegen Mors-Thy, verbunden mit der offiziellen Saisoneröffnung in der Schwalbe-Arena, ansteht.

Man sei voller Vorfreude auf die neue Saison, erklärte VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. In der Geschäftsstelle und auch in der sportlichen Vorbereitung wurde viel gearbeitet. Weder ihm noch Trainer Gudjon Valur Sigurdsson war ein konkreter Tabellenplatz als Saisonziel zu entlocken. Beide gaben als Ziel aus, die Mannschaft besser machen zu wollen. Die hatte die vergangene Saison auf Rang sechs beendet.

Mit Polygon gibt es einen neuen Hauptpartner auf dem VfL-Trikot

Nun gibt es mit Polygon aus Olpe einen neuen Hauptpartner auf der Trikotbrust der Spieler und mit 3016 verkauften Dauerkarten einen neuen Rekord. „Die verkauften Dauerkarten bringen Sicherheit und Liquidität“, erklärte Schindler, dass er überzeugt sei, dass es das richtige Maß sei, dass nur noch ein Viertel der Karten für die Spiele des VfL in der Schwalbe-Arena in den freien Verkauf gehen. Rund 8000 Karten sind für das Spiel gegen die Füchse Berlin am zweiten Weihnachtstag bereits verkauft, sodass die Verantwortlichen zuversichtlich sind, die Kölner Lanxess-Arena auszuverkaufen. Dabei betonte Schindler, dass es keine Dauerlösung werde, Spiele in Köln auszutragen, sondern eine Möglichkeit, auch überregional für den VfL zu werben.

VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler am Mikrofon.

Geschäftsführer Christoph Schindler gab einen Rück- und einen Ausblick auf kommende Aufgaben.

Der Geschäftsführer erklärte zudem, dass die Europa League ein Minusgeschäft für die Vereine sei. „Trotzdem freuen wir uns, wenn wir es in den Wettbewerb schaffen“, sagte Schindler. Dafür habe man Partner gefunden, die den VfL dabei unterstützten, wobei nicht alle aus dem bestehenden Sponsorenpool stammen. Bei Abschluss mancher Verträge sei noch kein Denken an einen europäischen Wettbewerb gewesen. Keine Angaben machte Christoph Schindler zum Etat des Bundesligisten und zum Stand des Schuldenabbaus. „Wir sind dabei, den Verein zu konsolidieren.“

Sigurdsson: Mannschaft hat durch die Neuzugänge an Qualität gewonnen

Die Mannschaft habe durch die Neuzugänge eindeutig an Qualität gewonnen, erklärte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Doch es brauche eben auch Zeit, bis alles funktioniere und alle Systeme greifen. „Alle sind Top-Charaktere und Top-Profis, Jungs, die Gas geben wollen“, lobte der Trainer sein Team.

Er habe eine Mannschaft, die jeden schlagen könne, brauche dafür aber auch die Fans. Mit Kapitän Julian Köster, Torhüter Dominik Kuzmanovic, Kristjan Horzen und Tilen Kodrin sind vier Spieler erst seit kurzem wieder im Training, da sie bei den Olympischen Spielen waren. „Ich bin extrem zufrieden mit den vier Spielern“, sagte der VfL-Trainer über den Fitness-Zustand der vier Handballer. Er sieht aber auch, dass es noch zu einer mentalen Müdigkeit kommen kann.

Die Enttäuschung nach der hohen Niederlage gegen Dänemark im Finale sei immer noch da, weiche aber langsam dem Stolz darüber, eine Medaille gewonnen zu haben, erklärte Julian Köster, der bei Olympia mit der deutschen Nationalmannschaft Silber geholt hatte. Er blickte auf eine „ganz, ganz tolle Zeit zurück“ mit der Partie gegen Frankreich, dem „aufregendsten Handballspiel“ seines Lebens. Er freue sich zudem, dass er Dominik Kuzmanovic endlich mal im richtigen Trikot sehe. Der kroatische Torhüter hatte in diesem Jahr dreimal dafür gesorgt, dass die deutsche Mannschaft als Verlierer vom Platz gegangen war.

Dass sie mit Slowenien auf Platz vier so knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt waren, schmerzte Tilen Kodrin und Kristjan Horzen. Er hätte seinem Sohn Brin so gerne eine Medaille mitgebracht, sagt der Kreisläufer. Am 19. Juni, drei Tage bevor er nach Paris gefahren war, war Horzens Sohn auf die Welt gekommen.


Stimmen der Neuen beim VfL Gummersbach

Kentin Mahé sagte, dass er extrem froh sei, in Gummersbach zu sein und mit Spannung die Entwicklung des VfL verfolgt habe. Von 2011 bis 2013 hatte der 33-Jährige schon einmal das Trikot des VfL getragen. „Damals stand ich mit dem Helm auf dem Kopf in der Baustelle, heute ist die Schwalbe-Arena ausverkauft“, blickte er zurück. Moderator Dirk Hartmann hatte recherchiert, dass der Franzose 2012 im letzten Europapokalspiel des VfL dabei war und nun auch wieder.

Dominik Kuzmanovic freute sich, wie gut er aufgenommen worden ist und dass er alle Hilfe, die er brauche, bekommen habe.

Bertram Obling hob hervor, dass in Gummersbach hart trainiert und hart gearbeitet werde und alles besser sei als das, was er in den vergangenen beiden Jahre in der Bundesliga erlebt habe.

Teitur Einarsson erklärte, dass das Trainingslager zum Auftakt der Vorbereitung so ganz nach seinem Geschmack gewesen sei: „Schlafen, essen, trainieren – einfach gut.“

Anel Durmic ist der Pechvogel der Vorbereitung, nachdem der U20-Torhüter sich im letzten Training vor der U18-Europameisterschaft in Montenegro so schwer am Knie verletzte, dass er abreisen musste. Er war mit dem Bein im Tornetz hängengeblieben. Seit drei Tagen ist er aber wieder im Training.

Mykola Protsiuk möchte in der U20 noch besser werden und möchte dafür im Training mit den Profis viel lernen.