VfL-Maskottchen in Gummersbach„Gummi“ verteilt Geschenke an Kinder im Krankenhaus
Gummersbach – VfL-Maskottchen Gummi sorgt in jedem Jahr für leuchtende Augen, wenn es die Geschenke der Fans an die Kinder verteilt, die in diesen Tagen im Kreiskrankenhaus in Gummersbach sind. Begleitet wird er normalerweise von den Handballern des Zweitligisten. Doch was ist schon normal in diesen Zeiten, die von der Corona-Pandemie bestimmt werden?
Zum zweiten Mal in Folge muss Gummi draußen bleiben und darf die bei den Heimspielen des VfL Gummersbach gesammelten Geschenke nur vom Balkon aus vorsichtig in die Zimmer reichen, wo ihn die Mädchen und Jungen mit Assistenzärztin Viviane Bender schon erwarten. Begleitet wird Gummi von Rebecca Timm, der Schwester von Handballprofi Marcel Timm, die im Krankenhaus ein Soziales Jahr absolviert.
Gummersbacher Patienten freuen sich über Pakete und Briefe
Auch auf Distanz ist die Freude der Kinder da. Bevor es ins Impfzentrum eilte, hatte Dr. Roland Adelmann das flauschige Känguru und die kleine Delegation des VfL begrüßt. „Es ist einfach schön, wenn Gummi den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubert“, freute er sich über den Besuch. Über 70 Pakete und einige Briefe vom Christkind hatten die Gäste dabei, die dem Alter entsprechend an die Kinder verteilt wurden.
Deren Situation habe sich noch einmal verschlechtert, zieht der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin den Vergleich zum Vorjahr, als die Geschenkübergabe erstmals unter Corona-Bedingungen stattfand. 26 Kinder sind aktuell im Krankenhaus.
Die Zahl der Atemwegserkrankungen mit dem RS-Virus habe in diesem Jahr deutlich früher eingesetzt als in den vergangenen Jahren. „Die kleinen Kinder im Alter von einem bis drei Jahren hatten in den vergangenen anderthalb Jahren keine Infektionen, deshalb trifft es sie jetzt um so härter“, sagt Adelmann. Da liegt dann in einem Krankenzimmer der Säugling neben seinem zweieinhalbjährigen Bruder und beide sind schwer erkrankt. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es vier infizierte Kinder im Krankenhaus mit einem schweren Verlauf, darunter ein Junge, der um sein Leben kämpfte.
In der Ambulanz gebe es immer mehr ältere Kinder und Jugendliche, die mit der Situation nicht mehr zurechtkommen. „Da steht ein siebenjähriges Mädchen weinend vor mir und will unbedingt geimpft werden, weil es furchtbare Angst hat, den Coronavirus in sich zu haben und ihn weiter zu geben“, erzählt der Kinderarzt aus seinem Arbeitsalltag. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie verzeichnet dreimal so viele Jugendliche mit Magersucht, auch die Fälle von Depressionen seien gestiegen.
Impfquote im Krankenhaus bei über 90 Prozent
Das ist die eine Seite, auf der anderen gebe es eine Verhärtung in der Diskussion zwischen den „wenigen Unvernünftigen“, also den Ungeimpften, und beispielsweise den Mitarbeitern, die an der Aufnahme im Krankenhaus arbeiten und aggressiv angegangen würden. Im Krankenhaus selbst liege die Impfquote bei über 90 Prozent. 99 Prozent der Ärzte seien geimpft, 93 Prozent der Pflegekräfte und auch über 90 Prozent des Service-Personals, nennt der Chefarzt Zahlen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Er gehört auch zum Team, das die Impfstraße des Kreises betreut, wo die Kinder geimpft werden. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Adelmann, der Sorge habe, dass genug Impfstoff vorhanden sein wird. Am Fenster warten schon Emil (3) und Husna (7) auf Gummi und die Pakete. Ihre Freude ist groß und wird wohl zum Genesungsprozess beitragen.