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„Meine besondere Begegnung“Liebevolle Erinnerungen an den Großvater

Lesezeit 4 Minuten
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Für die Malerin und Schriftstellerin Sabine Wallefeld war Großvater Karl Wallefeld ein ganz besonderer Mensch.

Gummersbach – Er war ein geduldiger, aber strenger Pädagoge. Er hatte 20 Bienenstöcke im Garten, um die er sich fachkundig kümmerte. Er ging zum Jagen und Fischen, liebte es, im Segelflieger lautlos durch die Lüfte zu schweben. Ihn umgab der Duft von Zigarren. Und er war ein extrovertierter Mensch, der ein offenes Haus pflegte, weil er die Begegnungen und den Austausch mit Menschen liebte.

Fragt man die Gummersbacher Malerin und Schriftstellerin Sabine Katharina Wallefeld nach ihrer wichtigsten Begegnung, spricht sie voller Liebe von ihrem Großvater Karl Wallefeld. „Ihn umgab immer der Duft von Honig und Zigarrenrauch“, erinnert sich die 67-Jährige. Ihre Beziehung zu ihrem Großvater, Rektor der damaligen Diesterweg-Schule an der Reininghauser Straße (heute ist dort die Jakob-Moreno-Schule), sei innig gewesen.

Karl Wallefeld, geboren 1897 und gestorben im Frühjahr 1979, gab seiner Enkelin viel Geborgenheit. An die frühen Morgenstunden in Engelskirchen auf dem Ansitz, wenn sie mit zur Jagd durfte, erinnert sie sich als intensive Zeit der Nähe und Stille. Geschossen wurde in diesen Momenten kein einziges Tier: Der Großvater wusste, dass sie das nicht ertragen hätte.

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Auch in den Bonner Studienzeiten von Sabine Wallefeld hielt der Großvater  fast täglich brieflich Kontakt zu ihr, ist ihr stets Stütze und Zuhörer gewesen.

Mit ihren Großeltern und den Eltern wuchs Sabine Wallefeld in Gummersbach in einem – wie es heute heißt – Mehrgenerationenhaus auf. In den ersten vier Grundschuljahren erlebte sie Karl Wallefeld als Leiter ihrer Schule und als konzentrierte Aufsicht ihrer nachmittäglichen Hausaufgaben. Stolperte sie auf dem Schulweg und kam mit aufgeschürftem Knie nach Hause, schmierte der Großvater ihr in der Küche im Erdgeschoss geschleuderten Honig auf die Wunde. „Das wirkt antiseptisch und riecht wunderbar.“ Trost schenkte dann auch die warme Stimme des Großvaters.

Dinge mit dem ganzen Herzen getan

Später, als der Pädagoge in den Ruhestand gegangen war, hatte er Zeit, seine Passionen zu pflegen. „Mein Großvater war ein Mensch, der Dinge mit dem ganzen Herzen tat. Diese Hingabe hat mich nachhaltig geprägt, auch in meiner Kunst.“ Sabine Wallefeld erinnert sich gerne an das offene Haus voller Gäste, das Karl Wallefeld pflegte und das sie, nach ihrer Rückkehr in das Haus des Großvaters 2013, erneut etablierte.

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Auch in den Bonner Studienzeiten von Sabine Wallefeld hielt der Großvater  fast täglich brieflich Kontakt zu ihr, ist ihr stets Stütze und Zuhörer gewesen.

Wie ihr Großvater studierte Sabine Wallefeld auf Lehramt. Wie er unterrichtete sie Deutsch und Sport. Als er 1979 starb, war das für sie eine „extreme Erfahrung von Verlust“, hatte er doch auch in ihren Bonner Studienzeiten fast täglich per Brief Kontakt zu ihr gehalten, war ihr stets Stütze und Zuhörer gewesen.

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Das kalligraphierte Schild mit ihrem Nachnamen stammt ebenfalls von Karl Wallefeld, denn er hatte auch seine Schönschrift perfektioniert. „Ich erinnere mich gerne daran, wie warmherzig er war, habe aber auch nach wie vor Respekt vor ihm“, sagt die Gummersbacherin, die das Andenken an ihren Großvater Karl Wallefeld bis heute liebevoll in ihrem Haus bewahrt.

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