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Hausaufgaben für MinisterinWaldbröls Schulleiter klagen Gebauer Coronatest-Leid

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Einen Förderbescheid über mehr als 1,4 Millionen Euro übergab Ministerin Yvonne Gebauer (r.) am Mittwochmorgen an Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber.

Waldbröl – Eigentlich ist Yvonne Gebauer, Schulministerin von Nordrhein-Westfalen, am Mittwochmorgen ins Waldbröler Bürgerdorf gekommen, um den Leitern der sechs städtischen Schulen einen Förderbescheid über mehr als 1,4 Millionen Euro aus den Mitteln des Digitalpakts Schule zu übergeben. Doch schnell sieht sie sich dort rasch mit den Sorgen und Nöten konfrontiert, die der erschwerte Schulbeginn gerade mit sich bringt. Und Gebauer nimmt einiges an Hausaufgaben mit zu nach Düsseldorf.

Sieben Schüler am Hollenberg-Gymnasium verweigern Coronatests

So berichtet ihr Frank Bohlscheid, Direktor des Hollenberg-Gymnasiums, dass er in den Jahrgangsstufen 5, 6, 9 und 10 zurzeit sieben Testverweigerer hat – Kinder und Jugendliche somit, die schon lange vor den Sommerferien nicht mehr am Unterricht teilnehmen durften.

„Und das seit dem 31. Mai, seit dem Beginn des Präsenzunterrichts an unserem Gymnasium mit Testpflicht“, schildert Bohlscheid, der am Montag bei der Bezirksregierung vorstellig geworden ist. „Jetzt wird es wohl ein Verfahren wegen Schulverweigerung geben“, vermutet der Pädagoge.

Er weiß aber auch: „Hier prallt die Schulpflicht auf das Recht der Eltern, den Coronatest zu verweigern.“ Dabei habe er die Familien besucht, ihnen erklärt, wie diese Tests funktionieren – „vergeblich“.

Gebauer: „Dürfen nicht wieder in die Ansteckungsmühle geraten“

Die Ministerin sagte zu, sie werde sich dieser Sache annehmen und appellierte an Schüler und Eltern, die Impfung vornehmen zu lassen, damit der Präsenzunterricht weiter stattfinden kann: „Wir dürfen nicht wieder in die Ansteckungsmühle geraten, wir brauchen den Präsenzunterricht unbedingt.“

Hilfe sagte Gebauer zudem der Gemeinschaftsgrundschule Isengarten zu: Da mussten zuletzt 23 Viertklässler zu Hause bleiben. Das zuständige Labor habe, berichtet Rektorin Christina Kunze, die Schule auf etliche Ergebnisse der Lolli-Tests sehr lange warten lassen.

„Einige davon kamen dann spät in der Nacht. Und weil ein Ergebnis als nicht verwertbar ausgewiesen war, mussten alle Kinder in Gummersbach noch mal getestet werden.“ Auch komme das Testmaterial bisweilen nicht vollständig in der Schule an.

Digitalpakt Schule: 490 Tablets für bedürftige Schüler angeschafft

Um das Geld für die Schulen war es zuvor gegangen. Von allen bekam die FDP-Ministerin die Einladung, im Unterricht zu erleben, wofür die mehr als 1,4 Millionen Euro bereits ausgeben worden sind.

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Fachbereichsleiter Ulrich Domke: „Wir haben davon etwa 490 Tablets und Notebooks für bedürftige Schüler angeschafft.“ 237 Lehrer haben ebenfalls ein solches Gerät bekommen. Jetzt sollen alle 190 Klassenzimmer in der Stadt digitale Tafeln erhalten, die Netzwerke ausgebaut, 50 bis 60 Endgeräte zusätzlich sowie zum Beispiel 3D-Drucker gekauft werden.