Abus und AggerenergieOberbergs Azubis erzählen von ihren Stellen
Oberberg – Für Michelle Munt war die Entscheidung zur Ausbildung die richtige. Seit September macht die 21-Jährige bei der Aggerenergie in Gummersbach die Ausbildung zur Industriekauffrau – „und die macht sehr viel Spaß“. Einen technischen Beruf lernt Henk Knips (19), der bei Abus Kransysteme in Gummersbach-Herreshagen im dritten Lehrjahr zum Konstruktionsmechaniker ist: „Mit den Händen etwas zu erschaffen, ist für mich das Schönste.“
Beiden stehen in ihren Unternehmen schon jetzt alle Türen offen – um einen sicheren Arbeitsplatz in naher Zukunft brauchen sie sich keine Sorgen machen. Junge Oberberger wie sie sucht die Industrie- und Handelskammer in diesen Tagen: Noch bis kommenden Freitag, 1. Juli, versucht die Kammer mit ihrer Ausbildungshotline Unternehmen und Ausbildungssuchende zusammenzubringen.
Zwischen Unternehmen und Azubis
Gute Chancen für Spätentschlossene
Die IHK Köln unterstützt junge Menschen und Mitgliedsunternehmen dabei, noch rechtzeitig vor Ausbildungsbeginn zusammenzufinden. Nach wie vor seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf dem Ausbildungsmarkt spürbar. Sowohl Firmen, als auch Ausbildungssuchende klagen über Probleme, eine Lehrstelle zu besetzen bzw. zu finden, schreibt die IHK. Deswegen nimmt sie per Hotline offene Lehrstellen und suchende Bewerber auf. Zu erreichen sind die IHK-Mitarbeiter montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr unter (0221) 1640-6665, oder per E-Mail an hotline@koeln.ihk.de.
Derzeit hat die IHK in ihrer Datenbank noch rund 50 freie Ausbildungsstellen, die auf einen Bewerber oder eine Bewerberin warten. Mittlerweile würden freie Plätze häufig erst im Verlauf des Sommers besetzt, es gebe also auch für Spätentschlossene noch gute Möglichkeiten, sagt Carsten Berg von der IHK: „Gerade die vielen in der Region verwurzelten mittelständischen Betrieben im Oberbergischen sind für junge Menschen ein sehr guter Ort, um ins Berufsleben zu starten.“ Viele Unternehmen bieten auch Weiterbildungsangebote für die Zeit nach der Ausbildung an. Oder Sie unterstützen Schülerinnen und Schüler mit Realschulabschluss, parallel zur Ausbildung noch die Fachhochschulreife zu erlangen („Doppelqualifikation“).
Neben der Ausbildungshotline, die noch bis 1. Juli geschaltet ist, können Ausbildungssuchende auch an einem der Online-Bewerbertage teilnehmen. Die nächsten finden am 1., 12. und 28. Juli statt, jeweils von 10 bis 12 Uhr, online via Teams. (ag)
www.ihk-koeln.de/bewerbertag
Mehrere Abteilungen während Ausbildung
Den Tipp, sich beim örtlichen Energieversorger um eine Lehrstelle zu bewerben, hatte die Bergneustädterin Munt am Kaufmännischen Berufskolleg auf dem Hepel bekommen, wo sie das Wirtschaftsabitur gemacht hat. Bei der Aggerenergie hat sie während der ersten zehn Monate ihrer Ausbildung bereits mehrere Abteilungen kennengelernt, wie Einkauf, Personal, Kundeninfo und Lager. „Meinem Ausbilder ist es wichtig, dass man viel sieht und erfährt, wie das Unternehmen aufgebaut ist.“ Wenn sie ihre Ausbildung absolviert hat, will Munt bei der Aggerenergie bleiben und im Vertrieb oder bei den kaufmännischen Diensten arbeiten.
Nach der Schule zunächst eine Ausbildung zu machen, sei ihr wichtig gewesen, sagt Munt: „Ich bin eher ein Praxismensch. Und mit der Ausbildung in der Tasche kann ich später immer noch studieren.“ Zunächst aber wird sie ab dem Sommer parallel zur Ausbildung in die Abendschule gehen, um außerdem Betriebswirtin zu werden.
Tagespraktikum gab Ausschlag für Abus
Sein Interesse für Stahlbau und Konstruktion hat Henk Knips nach seinem Realschulabschluss an der Freien Christlichen Bekenntnisschule in Gummersbach zur Firma Abus geführt. Nach einem Tagespraktikum mit Sägen, Feilen, Bohren und Schweißen war sich der heute 19-jährige aus Lobscheid sicher, den richtigen Weg einzuschlagen. Der Bewerbung und dem Gespräch folgte direkt die Zusage. Seitdem lernt er am Firmenstandort Herreshagen in der Ausbildungswerkstatt und hilft in den verschiedenen Abteilungen. Derzeit hat er noch wöchentlich einen Berufsschultag im Kolleg in Dieringhausen.
„Mir war es wichtig, eine Ausbildung in einer großen Firma zu machen, die mir später einen sicheren Arbeitsplatz bieten kann.“ Schon jetzt, gut ein halbes Jahr vor seinen Abschlussprüfungen, habe er die Zusage, im Unternehmen bleiben zu können, berichtet Knips. Die Verantwortung, sorgsam Teile für Krane mit bis zu 120 Tonnen Traglast zu bauen, erfüllt ihn mit Befriedigung: „Unsere Krane werden auf der ganzen Welt eingesetzt.“
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Nach der Ausbildung will Henk Knips erst mal Berufserfahrung sammeln und dann weitergucken – ob Gruppenleiter oder Fertigungsleiter, Knips bieten sich noch Aufstiegsmöglichkeiten.