In Estland und SlowenienWipperfürther Schüler nehmen an Erasmus-Programm teil
Wipperfürth – Der Chat ist eröffnet. Fünfzehn Schüler und Schülerinnen des Bergischen Berufskollegs tauschen sich per Videokonferenz über das Smartboard im Klassenzimmer mit Altersgenossen aus Estland und Slowenien aus. Sie nehmen am Erasmus-Programm teil. Das fördert Projektarbeiten in internationalen Teams und vertieft Sozial- und Sprachkenntnisse. Der Treff am Morgen ist der Auftakt zu den kommenden digitalen Workshoptagen.
Es sind nicht die ersten. Unter der Überschrift „Nachhaltige Nutzung von IT-Geräten“ hat das Projekt für die Schüler und Schülerinnen, die am Berufskolleg die Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten machen, bereits im Herbst 2020 begonnen. „Bisher haben wir von deutscher Seite aus nur virtuell an den Workshops teilgenommen“, erzählt Sabine Hoffmann, die EU-Koordinatorin an der Schule und Englischlehrerin. Doch sie hofft, dass im Dezember die Schüler der estnischen Stadt Rakvere nach Deutschland kommen können. Derzeit sind bereits die Slowenen zu Besuch in Estland. Und im Frühjahr 2022 soll es dann für die deutschen Schüler nach Estland gehen.
Schülerin Jule Felderhoff würde es freuen. „Es ist etwas anders, sich mit Leuten persönlich auszutauschen. Man lernt sich besser kennen“, sagt sie. Mit der Schule im estnischen Rakvere verbindet das Berufskolleg in der Hansestadt eine lange Erasmus-Freundschaft. Die Schüler aus dem slowenischen Novo Gorica kamen für dieses Projekt erstmals dazu.
Interkultureller Austausch und Klimaschutz
Sabine Hoffmann koordiniert seit zehn Jahren die Erasmus-Projekte am Berufskolleg – und kann sich dabei auf ein Team von Lehrkräften verlassen. Die Programme bestehen aus verschiedenen Modulen, erklärt die Koordinatorin. Es geht um interkulturelle Bildung und darum, die anderen Länder kennenzulernen. Im laufenden Projekt beschäftigen sich kleine, internationale Gruppen mit dem Themen „Nachhaltige Nutzung von Endgeräten“ und „Umweltverträgliches Recycling von Endgeräten“.
Dabei ging es bei einem virtuellen Treffen im Frühjahr bereits um die Frage: „Wie groß ist der CO2 -Ausstoß, wenn ich eine E-Mail schreibe?“, berichtet Hendrik Gossens, der mit zum Lehrerteam gehört. Das die simple E-Mail einen großen ökologischen Fußabdruck hinterlässt, sei vielen nicht bewusst. „Ich war erschrocken“, gibt Jule Felderhoff zu.
Das könnte Sie auch interessieren:
Bevor nun in dieser Woche erneut der vertieften Gruppenarbeit per Videochat nachgegangen wird, stehen am Montagvormittag aber zunächst einmal Fragen von Jugendlichen an Jugendliche im Vordergrund. Die Schüler haben dazu Videos über Land und Leute vorbereitet – und viele Fragen gehen hin und her. Leon Ueberberg fragt nach der Musik, die gerade in Estland gehört wird. Außerdem stellt er fest: „Dort ist man technisch viel besser ausgerüstet als hier.“ Jule Felderhoff fragt, ob es einen McDonald gebe? Der ist auch in den nordischen Ländern bekannt. Unterhalten wird sich ausschließlich auf Englisch. „Am Anfang war es bisschen schwierig“, sagen Jule Felderhoff und Leon Ueberberg – doch das habe sich schnell gegeben.