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Jahresbilanz 2020Volksbank Oberberg trotzt der Krise

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Volksbank_Oberberg_Vorstand

Enge Zusammenarbeit trotz Abstandsgebot: Vorstandschef Ingo Stockhausen (2.v.l.) mit seinen Kollegen Manfred Schneider (r.) und Frank Dabringhausen (l.) sowie Aufsichtsratschef Udo Meyer.

Wiehl – Welche Corona-Krise? Wenn man die Zahlen für 2020 sieht, sollte man meinen, die Volksbank Oberberg wäre immun gegen das Virus. Die Bilanzsumme ist auf stolze 4,2 Milliarden Euro (+0,5) gestiegen, der Gewinn immerhin auf 10,3 Millionen (+0,1).

Als sichtbares Zeichen dieser Entwicklung übernehmen die Volksbanker im Laufe des Jahres eine Immobilie gleich gegenüber der Wiehler Hauptstelle. Wo bisher die Commerzbank residierte, wird die Volksbank Anfang September ein Beratungscenter für Versicherungs- und Immobilienkunden einrichten.

Banker zitieren Helmut Schmidt

Zur Erklärung des Erfolgs bemühte Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen in der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag ein Zitat, mit dem der damalige Hamburger Innensenator Helmut Schmidt einst die Flutkatastrophe von 1962 kommentierte: „In der Krise beweist sich der Charakter.“

Die Volksbank habe trotz der dramatischen Herausforderungen für die oberbergische Wirtschaft Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit demonstriert. „Der Stillstand war im Frühjahr 2020 auch für uns ein Schock“, versichert Vorstandschef Stockhausen. Statt wie geplant das 150. Gründungsjubiläum zu begehen, habe man Hygienekonzepte für die Filialen entwickeln müssen.

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Doch das Geschäft selbst erwies sich als insgesamt robust, so wie die mittelständische Industrielandschaft in Oberberg. Konsumentenkredite seien zwar kaum noch gefragt gewesen. Der Aktienmarkt habe „eine irre Berg- und Talfahrt“ absolviert.

Und es gab eine Reihe von Unternehmen, die ihre Kreditzahlungen stunden ließen, berichtet Stockhausen. Doch am Ende sei die Masse der von der Bank vermittelten staatlichen Coronahilfe mit 50 Millionen Euro vergleichsweise überschaubar geblieben. Dementsprechend rechnen die Finanzexperten auch nicht mit einer Insolvenzflut. Ingo Stockhausen meint: „Vor allem die, die vor Corona Schwierigkeiten hatten, haben sie jetzt erst recht.“

Immobilienkredite sorgen für Wachstum

Trotz minimaler Zinsen wurde viel gespart. Negativzinsen verlangt die Volksbank erst ab Beträgen über 100.000 Euro. Das Wachstum trotz anhaltender Zinskrise ist namentlich auf den großen Bedarf an Immobilienkrediten zurückzuführen. Und eine Ende des Wachstums ist nicht in Sicht, sagt Stockhausen: „Es gibt noch großes Potenzial. In manchen Marktbereichen haben wir nur 40 Prozent.“